Przewalski-Pferde

Das bis 1878 unbekannte Przewalski-Pferd (benannt nach dem Expeditionsreisenden Nikolai Michailowitsch Przewalski) war in einem Gebiet verbreitet, das vom Fluss Ural und dem Kaspischen Meer über die Steppen Kasachstans bis zur Ostmongolei und Nordchina reicht.

Seit 1970 galt das Przewalski-Pferd wie alle anderen eurasischen Wildpferde-Arten in der freien Wildbahn als ausgestorben. Mit nur 13 zuchtfähigen Wildpferden aus Zoos konnte durch gezielte Züchtung wieder ein weltweiter Bestand von über 2000 Individuen aufgebaut werden. Das Przewalski-Pferd ist damit die weltweit einzige Art des Wildpferdes, die bis heute überlebt hat.

Der natürliche Lebensraum der Przewalski-Pferde sind sandige Steppengebiete mit spärlicher Vegetation. Die Tiere kommen mit dem kargen Aufwuchs als Nahrungsquelle das ganze Jahr über aus und können bis zu drei Tage ohne Wasser auskommen. Auch die starken Temperaturschwankungen zwischen sommerlicher Hitze und frostiger Kälte im Winter machen den robusten Urwildpferden nichts aus.

Die NATURA-2000 Gebiete „In den Rödern“ kommen somit dem natürlichen Lebensraum der Tiere sehr nah. Sie können hier weitgehend natürlich leben und sich an eine langfristig geplante Auswilderung gewöhnen.

Przewalski-Pferde sind gute Landschaftspfleger. Durch ihren Tritt und durch das Wälzen entstehen offene Sandflächen, die für viele bedrohte Lebewesen lebensnotwendig sind. Przewalski-Pferde fressen auch Pflanzen, die andere Tiere stehen lassen würden, weil sie z.B. zu trocken oder stachelig sind (wie Brombeeren). Somit leisten sie einen großen Beitrag zur Offenhaltung der Fläche.

Wälzende Stute in Babenhausen
Wälzende Stute in Babenhausen
Przewalski-Pferd frisst Brombeeren
Przewalski-Pferd frisst Brombeeren