Presse-Archiv 2001
Höhere Kosten machen Verteuerung unumgänglich
Gebührenerhöhung beim ZAW
21.12.2001
Darmstadt-Dieburg - Mit einer Gebührenerhöhung reagierte die Verbandsversammlung des Zweckverbands Abfall- und Wertstoffsammlung (ZAW) auf die durch verschiedene Faktoren entstandenen höheren Kosten. Aufwendungen von rund 21,5 Millionen Euro im Jahr 2002 stehen lediglich Erträge von 18 Millionen Euro gegenüber. Auch wenn die noch vorhandenen 2,2 Millionen Euro der Rücklage eingesetzt werden, verbleibt noch ein Minus von 1,3 Millionen Euro. Erste Kreisbeigeordnete und Vorstandsvorsitzende Celine Fries und die Versammlung sahen es daher "als unumgänglich" an, die Gebühren zu erhöhen. Bisher lag das Entgelt für jeden eingesammelten Liter Restmüll bei 0,13 Euro, künftig sind es 0,145 Euro. Für die 50-Liter-Tonne bedeutet dies beispielsweise eine Erhöhungvon 78,23 Euro (153 Mark) auf 87 Euro (170,16 Mark) oder 11,2 Prozent bei zwölf Leerungen im Jahr. Jede weitere Leerung kostet künftig 7,25 Euro (bisher 6,52 Euro). Die Gebühren waren in den vergangenen Jahren systematisch gesenkt worden - auf Kosten der Rücklage, die 1999 immerhin noch 6,54 Millionen Euro betrug.
So ist die jetzt beschlossene erhöhte Gebühr von 87 Euro für die 50-Liter-Tonne fast identisch mit der des Jahres 2000. 1998 wurden gar rund 112 Euro bezahlt. Es gibt mehrere Gründe für den unvorhergesehenen Abbau des Finanzpolsters und die damit verbundenen höheren Gebühren. Zum einen muss der ZAW an den Zweckverband Abfallverwertung Südhessen (ZAS) rund 560 000 Euro pro Jahr mehr für die Müllverbrennung bezahlen, zum anderen sind die Preise auf dem Altpapiermarkt kräftig in den Keller gerutscht. Daneben bestehen laut Celine Fries "einige Unsicherheitsfaktoren" wie die Beseitigung wilder Müllkippen, für die im nächsten Jahr 890 000 Euro vorgesehen sind. Darüber wird es aber mit den Kreis-Kommunen " außer Seeheim-Jugenheim, das nicht dem ZAW angeschlossen ist " Gespräche geben, bei denen es hauptsächlich um die Personalkosten geht. Rückläufig ist außerdem der Trend bei den 1100-Liter-Tonnen im gewerblichen Bereich.
Durch die Gebührenerhöhung sollen rund 2,1 Millionen Euro mehr in die Kasse kommen. Allerdings reichen auch diese Mehreinnahmen nicht aus, um das Defizit zu decken. Somit muss sich der ZAW im nächsten Jahr erneut der Rücklage bedienen, so dass am Ende noch rund 835 000 Euro übrig bleiben. Im Jahr 2004 zeichnet sich jedoch ein positiver Trend ab. Durch die Neuausschreibung sämtlicher Einsammlungs- und Transportverträge ergeben sich möglicherweise Einsparungen. Erste Kreisbeigeordnete Celine Fries hofft, dass mit der jetzt beschlossenen Erhöhung die Gebühren für die nächsten zwei Jahre stabil bleiben.
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