Presse-Archiv 2001
Landrat Jakoubek benennt die neuen Seniorenbeauftragten des Kreises
Vier neue Alters-Lobbyisten
08.11.2001
Darmstadt-Dieburg - Fachkompetenz und Lebenserfahrung wird den vier neuen Seniorenbeauftragten bescheinigt, die von Landrat Alfred Jakoubek ihre Ernennungsurkunde bekommen haben. Anna Maria Krocker, Robert Middel, Hanna Bengeser und Richard Siegler, alle durch jahrelanges Ehrenamt gestählt, sind das Bindeglied zwischen dem Büro für Senioren und Sozialplanung der Kreisverwaltung und Gremien oder Gruppen in den Kommunen, treten als Berater in seniorenrelevanten Fragen auf, wirken bei der Umsetzung und Fortschreibung des Altenplans des Landkreises oder bei Konzepten für Sozialstationen und Pflegeheimen mit. Das für fünf Jahre ernannte Quartett löst die bisherigen Botschafter der älteren Generation, Philipp Dieter, Renate Schmidt, Annemarie Franz und Friedrich Lenz ab. "Die Zahl der Menschen im fortgeschrittenen Alternimmt ständig zu, sie sollen mitbestimmen und Gehör finden", begründet Landrat Alfred Jakoubek die Notwendigkeit der Seniorenbeauftragten. Zurzeit leben im Landkreis rund
37 000 Menschen, die über 65 Jahre alt sind, im Jahr 2010 rechnet man mit mehr als 50 000. Der Verwaltungschef weiß wovon er spricht, schließlich gründete er als 26-Jähriger in Roßdorf den Seniorenbeirat.
Die neuen Alters-Lobbyisten übernehmen jeweils einen der vier Bezirke, in die der Landkreis seine Seniorenarbeit unterteilt hat. Alle haben sie gemeinsam, dass sie früher politische Ämter inne hatten, jetzt aber unabhängig von Parteibüchern nur noch für eine Seite Partei ergreifen: die Älteren. Anna Maria Krocker ist für Erzhausen, Weiterstadt, Griesheim und ihren Wohnort Pfungstadt zuständig.
Die Trägerin des Landesehrenbriefs gehörte 20 Jahre der Stadtverordnetenversammlung in Pfungstadt an, war Ortsvorsteherin im Stadtteil Hahn und initiierte die "Frauenselbsthilfegruppe nach Krebs". Robert Middel betreut die älteren Menschen in Alsbach- Hähnlein, Bickenbach, Seeheim-Jugenheim, Mühltal, Modautal und Ober-Ramstadt. Der 66 Jahre alte Bickenbacher saß acht Jahre lang im Kreistag und arbeitete bereits an der Neufassung des Altenplans mit. Seit letztem Jahr ist er Patientenfürsprecher im Kreiskrankenhaus Jugenheim. Als Mitglied im Katholikenrat der Diözese Mainz war er acht Jahre lang Vorsitzender des Fachausschusses "Ehe und Familie", 1970 gründete er den Familienkreis Bickenbach. Hanna Bengeser hat eine jahrelange kommunalpolitische Tätigkeit hinter sich: Gemeindevertreterin in Bonn, Stadtverordnete in Darmstadt, Gemeindevorstand in Roßdorf, Kreistagsmitglied. Für zwei Legislaturperioden war die Roßdorferin Abgeordnete des Landkreises in der Verbandsversammlung des Landeswohlfahrtsverbandes. Sie vertritt die Interessen der Senioren in Roßdorf, Messel, Eppertshausen, Münster, Dieburg und Groß- Zimmern. Der Groß-Umstädter Richard Siegler ist ein hoch dekorierter Mann. Er hat die Bundesverdienstkreuze am Bande und 1. Klasse, erhielt für sein gewerkschaftliches Engagement die Hans- Böckler-Medaille und für seine Verdienste um die Partnerschaften Groß-Umstadts verschiedene Verschwisterungsmedaillen. Siegler war bis 1997 zehn Jahre lang Erster Stadtrat in Groß-Umstadt, davor war er im Magistrat, in der Stadtverordnetenversammlung und im Kreistag.
Sein Bezirk umfasst Groß-Umstadt, Reinheim, Groß-Bieberau, Fischbachtal, Otzberg, Schaafheim und Babenhausen. Die vier tatendurstigen Seniorenbeauftragten sehen sich nicht nur als Mittler, sondern auch in der Rolle, in den Städten und Gemeinden des Landkreises Überzeugungsarbeit zu leisten, damit die älteren Menschen die notwendige Unterstützung finden. "Der Kreis versteht sich jedoch nicht als Kontrollinstanz", betont Landrat Alfred Jakoubek. Viel mehr sei man eine Koordinationsstelle, wo Informationen zusammen kommen und Erfahrungen ausgetauscht werden können.
pt