Presse-Archiv 2001
DA-DI Werk erhält für sein Umweltmanagement das Öko-Audit
Grünabfall mit Gütesiegel
01.11.2001
Darmstadt-Dieburg - Als bundesweit einer der wenigen Eigenbetriebe einer öffentlichen Gebietskörperschaft wird das DA-DI Werk für sein vorbildliches Management der fünf kreiseigenen Kompostierungs- anlagen in
Alsbach-Hähnlein, Groß-Umstadt, Pfungstadt, Reinheim und Weiterstadt mit dem Öko-Audit ausgezeichnet. Nach dreijähriger Vorbereitungszeit und akribischen Überprüfungen bestätigten unabhängige Fachleute dem Eigenbetrieb für Energie- und Abfallwirtschaft, dass sein Umweltmanagement ohne Fehl und Tadel ist. Die IHK Darmstadt als für die Auszeichnung zuständige Instanz händigt die Urkunde und das Öko-Zertifikat an das DA-DI Werk "mit großer Genugtuung" aus. "Damit hat der Landkreis ein wichtiges Qualitätsmerkmal im Wettbewerb der Entsorgungsbetriebe vorzuweisen", freut sich Erste Kreisbeigeordnete und Abfall- dezernentin Celine Fries. Als 1990 das DA-DI Werk gegründet wurde, waren dezentrale Kompostanlagen und eine kreisweite Bioabfallsammlung oberstes Ziel.
Inzwischen wird der Landkreis für sein Verwertungssystem für Hinterlassenschaften aus Küche und Garten auch von unabhängigen Experten "über den grünen Klee" gelobt. Besucher aus aller Welt interessieren sich für das Konzept, dessen Ziel es ist, so viel wie möglich unter dem Gesichtspunkt der Umweltverträglichkeit dem Recycling-Kreislauf zuzuführen. Immerhin fallen bei den fünf Kompostanlagen pro Jahr mehr als 40 000 Tonnen Bio- und Grünabfall an, der Aufwand für die Kompostierung liegt derzeit bei günstigen 150 Mark pro Tonne. Um die vorbildliche Betriebsweise auch nach außen hin zu dokumentieren, nimmt das DA-DI Werk freiwillig am so genannten "Gemeinschaftssystem für das Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung" der EU teil. Außerdem gibt es eine regelmäßige Qualitätsprüfung nach den Güterichtlinien der Bundesgütergemeinschaft Kompost. Die Verleihung des Öko-Audits ist für Erste Kreisbeigeordnete Celine Fries eine Bestätigung der konsequenten Arbeit des DA-DI Werks. "Die kontinuierliche Optimierung der Verfahrensabläufe und die Reduzierung der Umweltbelastung finden ihre berechtigte Anerkennung", sagt die Abfall-Dezernentin. Ein Teil der Prüfung zum Öko-Audit ist die Umwelterklärung, die alle drei Jahre erstellt werden muss und in der Zielvorgaben und Umweltprogramme enthalten sind. Ein eigens ernannter Managementbeauftragter für Qualitäts- und Umweltschutz hat in intensiver Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern auf den Anlagen ein Handbuch erstellt, in dem für alle Arbeitsprozesse und Betriebszustände Verfahrensweisen und Verantwortlichkeiten festgelegt sind. Inzwischen gilt das Handbuch als Bibel des DA-DI Werks. Dabei verpflichten sich alle Mitarbeiter die gemeinsam festgelegten Umweltziele zu erreichen wie umweltschonende Roh- und Betriebsstoffe - zum Beispiel Biodiesel, wenn technisch machbar -, Minimierung des Energie-, Wasser- und Materialverbrauchs, Beachtung neuer Aspekte im Umweltbereich, geringst mögliche Emmissionen und ständige Mitarbeiterschulung. Die kontinuierliche Geruchsreduzierung sowie das Unterschreiten der Lärmgrenzwerte an allen Standorten, die Befeuchtung der Rotten mit Brauch- und Regenwasser, um Grund- und Trinkwasser zu schonen, sind weitere Maßnahmen, die beim DA-DI Werk inzwischen zum Alltag gehören. Die unabhängigen Auditoren einer Darmstädter Umweltgutachterorganisation (Arcadis Trischler Cert) haben die Einhaltung der EU-Normen untersucht, sind mit wachen Augen auch in die abgelegensten Ecken der Kompostanlagen gegangen, haben Mitarbeiter interviewt und die Einrichtungen kritisch unter die Lupe genommen. Dabei wurden auch Schwachstellen aufgezeigt und inzwischen behoben.
Rund 175 000 Mark, zu zwei Dritteln finanziert vom Land, kostete das Unternehmen Gütesiegel. Fachlich begleitet wurde der Aufbau des Umweltmanagementsystems bis zur Prüfung gemäß der Öko-Audit-Kriterien vom Umweltinstitut Offenbach. "Mit dem Öko-Label als Aushängeschild kann das DA-DI Werk auch kritischen Kunden seine objektiv getestete Verlässlichkeit garantieren", ist sich Celine Fries sicher.
pt