Presse-Archiv 2002

Entwicklung des Immobilienmarkts im Landkreis

Baugrundstücke mit goldenem Boden

15.07.2002

Darmstadt-Dieburg – Wohl dem, der bereits vor 25 Jahren ein Baugrundstück im Landkreis besaß: Der Wert des kostbaren Bodens hat sich seit 1977 mehr als verfünffacht, von durchschnittlich 54 Euro pro Quadratmeter auf 297 Euro. Diese und andere Zahlen hat das Katasteramt anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Landkreises veröffentlicht. Klaus Peter Weis von der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses, der neben den Bodenpreisen auch den Markt der bebauten Grundstücke und der Eigentumswohnungen sowie das Bodenmarktgeschehen im Auge hat, notiert in jüngster Zeit einen leichten Trend nach oben, auch wenn die Spitzenwerte aus den Jahren 1993 und 1994 noch nicht erreicht sind. Zumindest aber scheint die Delle von 1997 durchschritten zu sein. Der Index zur Bodenpreis-entwicklung unterlegt den Aufwärtstrend. Bei einem Index von 100 im Jahr 2001 lag der Wert 1977 bei 18,4, im Boomjahr 1994 sogar bei 105,6, 1997 bei 95,1. „Der Trend nach oben ist ein positives Zeichen für den Wachstumskreis Darmstadt Dieburg”, freut sich Landrat Alfred Jakoubek über die Entwicklung. Bei den bebauten Grundstücken wurde die Entwicklung lediglich bis zum Jahr 1994 zurück beleuchtet, weil da erst die automatisierte Erfassung per EDV begann. Im Gegensatz zu den Baugrundstücken musste hier allerdings ein Preisverfall konstatiert werden. Ausgehend vom Index 100 lag der Tiefstwert bei Reihenmittelhäusern beziehungsweise bei Reihenendhäusern 1997 bei 94,1 und 92,3, steigerte sich dann im Jahr 2000 auf 98,3 und 96,6, um dann ein Jahr später wieder auf 93,3 beziehungsweise 90,8 abzusacken. Einen ähnlichen Verlauf nimmt die Kurve bei Doppelhaushälften und Ein- und Zweifamilienhäusern. Im Vergleich zu 1994 mit einem Index von 100 lag der Wert 2001 bei 94,1 beziehungsweise 93,9. Ein nach 1995 gebautes Reihenmittelhaus hatte 2001 pro Quadratmeter Wohnfläche einen Durchschnittswert von 1931 Euro, eine Doppelhaushälfte 2071 Euro und ein Ein- oder Zweifamilienhaus 2232 Euro. Deutlich verringert hat sich der Flächenbedarf für Wohnbebauung. In den Jahren 1971 bis 1980 wurde ein Einfamilienhaus noch auf ein Grundstück mit durchschnittlich rund 530 Quadratmetern gestellt, nach 1990 schrumpfte eigener Grund und Boden auf rund 435 Quadratmeter. Der Anstieg der Grundstückspreise macht sich hier spürbar bemerkbar. Die teuersten Pflaster im Landkreis sind Malchen, Traisa und Trautheim, wo aktuell durchschnittlich zwischen 470 und 475 Euro pro Quadratmeter Baugrund verlangt werden. Teuer verkaufen lassen sich Grundstücke auch in Griesheim, Alsbach und Seeheim-Jugenheim, wo zwischen 405 Euro und 440 Euro auf den Tisch gelegt werden müssen. Sehr viel preiswerter ist es im Ostkreis. Dort gibt es Grundstücke noch für unter 100 Euro pro Quadratmeter, beispielsweise in Meßbach, Nonrod, Steinau oder in Ober-, Schloss- und Frau Nauses. Wer eine Eigentumswohnung kaufen will, muss in Seeheim-Jugenheim mit 2500 Euro pro Quadratmeter am tiefsten in die Tasche greifen, am preiswert ist es dagegen in Groß-Bieberau, Lengfeld und Schaafheim mit rund 1800 Euro. Eine ähnliche Klassifizierung, wenn auch mit geringeren Preisen, ergibt sich beim Wiederverkaufswert. Hier liegen die Summen zwischen 1300 und 1800 Euro (Jugenheim) pro Quadratmeter Wohnfläche.

pt

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