Presse-Archiv 2002
Kreis gewährleistet Mieteinnahmen
Zuwanderer suchen ein Zuhause
29.10.2002
Darmstadt-Dieburg - Der Landkreis ist auf Wohnungssuche: Viele Spätaussiedler, die gegenwärtig unter beengten Verhältnissen in Gemeinschaftsunterkünften leben, würden gern ihren eigenen Hausstand gründen. Die Zuwanderer kommen aus den früheren GUS Staaten, vor allem aus Kasachstan; manche sprechen Deutsch, andere lernen es noch. Es sind Paare darunter, etliche Familien mit mehreren Kindern, teilweise auch den Großeltern. Entsprechend werden kleinere Mietwohnungen ebenso benötigt wie Mehrfamilienhäuser, in denen beispielsweise drei Generationen unter einem Dach zusammen wohnen können. Für die Immigranten, die ihren Lebensunterhalt noch nicht oder nicht mehr selbst verdienen können, kommt die Sozialverwaltung auf. Hausbesitzer können sich auf regelmäßige Mietzahlungen verlassen, dafür übernimmt die Behörde die Gewähr. Verträge können sowohl mit den Mietern direkt als auch mit dem Landkreis geschlossen werden.
Seit Beginn des Jahres ist der Landkreis für Spätaussiedler zuständig und hat mit der Aufgabe damals die Betreuung von 170 deutschstämmigen Einwanderern übernommen. Zwischenzeitlich sind zudem 270 Menschen im Landkreis eingetroffen, weitere 120 werden bis Ende Dezember erwartet. Für die Unterbringung stehen drei Wohnheime in Seeheim, Dieburg und Groß-Umstadt zur Verfügung, den Bewohnern wäre es jedoch am liebsten, möglichst bald ein eigenes Zuhause zu haben. Im Interesse einer schnellen Integration unterstützt das Flüchtlingsamt diese Bestrebungen. Wie die Erfahrung zeigt, kommen Aussiedler allerdings nur selten zum Zug, wenn sie sich selbst auf Inserate melden. Deshalb wendet sich die Behörde mit einem öffentlichen Aufruf an Haus- und Wohnungseigentümer. Vermieter und Wohnungsverwaltungen können sich mit entsprechenden Angeboten an das Flüchtlingsamt im Kreishaus Dieburg wenden und dort nähere Informationen einholen (Telefon 06071/8812176 und 8812177).
db