Presse-Archiv 2002

Beschäftigungsförderung setzt den Hebel an verschiedenen Stellen an

Arbeitsplätze finden und behalten

30.08.2002

Darmstadt-Dieburg - Sozialhilfeempfänger für den Arbeitsmarkt fit machen, ihnen mit eigenen Vermittlern in den Arbeitsämtern bei der Jobsuche helfen, "schwierige" Jugendliche zu einem Ausbildungsabschluss führen, Betrieben und Arbeitnehmern Weiterbildungsangebote nahe bringen und für entsprechende Seminare einheitliche Qualitätsstandards entwickeln - das sind die wesentlichen Aufgabenfelder der Beschäftigungsförderung des Landkreises. Die dem Landrat unmittelbar zugeordnete Stabsstelle hat ihre Aktivitäten in den zurückliegenden Jahren ständig erweitert und verfügt inzwischen über ein Jahresbudget von rund 1,6 Millionen Euro; davon finanziert der Kreis den Löwenanteil, rund 360.000 Euro stammen vom Land Hessen und der Europäischen Union. Die Maßnahmen zur beruflichen Integration reduzieren die Sozialhilfeausgaben unmittelbar um rund eine halbe Million Euro, mittel- und langfristig noch stärker. Aktuell betreuen Jürgen Dörsam und seine Mitarbeiter insgesamt 109 Personen, die in befristeten Beschäftigungsverhältnissen von sechs Monaten bis anderthalb Jahren Dauer oder in einer Lehre individuell gefördert werden. Fast zwei Drittel der Teilnehmer sind ungelernte Kräfte, 40 Prozent Frauen, rund 20 Prozent Jugendliche, 40 Prozent haben sprachliche Defizite. Bei den einzelnen Maßnahmen sind die Organisatoren bestrebt, auf besondere Neigungen und persönliche Verhältnisse einzugehen. Entsprechend vielfältige Modelle und Einsatzfelder umfasst das Repertoire der Beschäftigungsförderung. Es gibt Teilzeit- und Vollzeitstellen, eigens ein Ausbildungsprogramm für allein Erziehende unter 27 Jahren. Man hat die Möglichkeit, sich beispielsweise als Maler, Schreiner, Hausmeister oder Monteur zu erproben, in Büro, Großküche, einer Pflegeeinrichtung oder im Garten- und Landschaftsbau zu arbeiten. Außer der praktischen Anleitung und speziellen Schulungen erfahren die Menschen, die sich nach langer Auszeit oft erst wieder an einen geregelten Rhythmus und Leistungsanforderungen gewöhnen müssen und mitunter mit Minderwertigkeitskomplexen zu kämpfen haben, auch Unterstützung in ihrer persönlichen Entwicklung. Mehr als fünfzig Prozent der Absolventen gelingt, so belegt die jüngste Evaluationsuntersuchung, durch die ganzheitliche Betreuung der Absprung aus der Sozialhilfe.
Zunehmend widmet sich die Beschäftigungsförderung auch der Prävention, damit Arbeitnehmer wachsenden Anforderungen Schritt halten und ihren Job gar nicht erst verlieren. Dabei heißt das Zauberwort lebenslang lernen. Eine regionale Weiterbildungsdatenbank (www.weiterbildung-starkenburg.de) soll Betrieben und Beschäftigten helfen, passgenaue Angebote zu finden. Gleichzeitig wirkt man auf Seminarveranstalter ein, sich auf Qualitätsstandards zu verständigen, um ein einheitlich hohes Niveau zu erreichen.

db

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