Presse-Archiv 2002

Telekom will FH Dieburg nur im Paket verkaufen

Landrat bedauert Entwicklung

07.06.2002

Darmstadt-Dieburg - Die Telekom bleibt, was die Nutzung von Teilen der Fachhochschule Dieburg anbetrifft, weiterhin hart. Ein Gespräch mit der Telekom-Immobilienverwertungsgesellschaft Sireo hat eindeutig ergeben, dass die Telekom nur an einem Verkauf oder einer Vermietung des kompletten Campus der FH Dieburg interessiert ist.
Damit dürfte das vor vier Jahren in der Region erarbeitete und vom Landrat vorgestellte Konzept zur Stärkung Dieburgs als zukunftsorientierter Studienstandort nur schwer machbar sein. Das Konzept war damals Grundlage dafür, dass das Land große Teile der Fachhochschule in Erbbaurecht übernommen hat. Zwischenzeitlich hat es zwischen Professor Dr. Christoph Wentzel, Präsident der FH Dieburg, und Landrat Alfred Jakoubek auf der einen sowie der Sireo auf der anderen Seite mehrere Gespräche über die restlichen Flächen gegeben. Nachdem Sireo ein Angebot abgegeben hatte, gab es in Wiesbaden ein persönliches Gespräch zwischen Ministerpräsident Roland Koch, Staatsministerin Ruth Wagner und Landrat Alfred Jakoubek, wo jedoch klar dargelegt worden ist, dass sich das Land über die bereits erworbenen Flächen hinaus nicht finanziell engagieren werde. Um dennoch den Versuch zu unternehmen, den Campus als Ganzes zu erhalten, lud der Landrat jetzt zur Gesprächsrunde mit Professor Dr. Christoph Wentzel, Manfred Bernhardt von der Fachhochschule Darmstadt, Bürgermeister Peter Christ, Reinhard Krieger, Geschäftsführer von Sireo, Klaus Wagner vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und Kreisbeigeordnetem Rolf Meyer. Dabei sollte ausgelotet werden, ob Sireo bereit sei, für regionale Interessen aus der Restfläche von vier Bürotürmen zwei in Erbpacht zu vergeben. Damit hätte die Idee, dort ein Gründerzentrum zu errichten, verwirklicht werden können. Doch der Vertreter von Sireo erklärte klar, dass ausschließlich ein Verkauf beziehungsweise eine Vermietung des restlichen Gesamtgeländes in Frage komme. Daher werde das Objekt auf dem freien Markt angeboten. "Hier mitzubieten übersteigt die Möglichkeiten in der Region bei weitem", beurteilt Landrat Jakoubek die Situation. Daher sei diese Entwicklung mehr als bedauerlich.
Inwieweit sich die regionalen Interessen mit einem künftigen Investor verbinden lassen, bleibe völlig offen. Zumal dann das Gelände umgewidmet werden müsse. Dies jedoch könne nur mit Zustimmung der Stadt Dieburg erfolgen, bei der die Planungshoheit liege.

pt

 

 

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