Presse-Archiv 2002

Neue Regeln für Zuschüsse an Jugendgruppen

"Mit Moos was los"

11.12.2002

Darmstadt-Dieburg - Der Landkreis hat seine Regularien für die Förderung der Jugendarbeit in Vereinen vereinfacht und verschiedene Sätze teilweise deutlich angehoben, um dem Preisanstieg der zurückliegenden Jahre Rechnung zu tragen. Rund 125.000 Euro stehen nach Auskunft von Landrat Alfred Jakoubek und Jugenddezernentin Celine Fries jährlich zur finanziellen Unterstützung von Fahrten und internationalen Begegnungen, für die Ausbildung von Gruppenleitern und Material für die Jugendarbeit bereit. Im Unterschied zur bisherigen Praxis beziehen die neuen Fördergrundsätze auch Kinder und Jugendliche ein, die aus Darmstadt oder den Kreisen Groß-Gerau, Odenwald und Bergstraße kommen und das Angebot eines Darmstadt Dieburger Vereins wahrnehmen. In gleicher Weise wollen die benachbarten Gebietskörperschaften verfahren und damit die Grenzen innerhalb der Region Starkenburg durchlässig machen. Wesentliche Änderungen betreffen beispielsweise die Teilnehmerzuschüsse bei Erholungsaufenthalten, Fahrten und Jugendlagern: Die Sätze steigen von 1,50 auf 2,50 Euro je Tag und Person. Auf Wunsch verschiedener Organisationen wurde das Mindestalter auf vier Jahre gesenkt; bisher ging die Spanne von sechs bis 21 Jahren. Gruppenleiter können künftig eine Beihilfe von fünf statt 2,60 Euro pro Tag beanspruchen. Bei Mitarbeiterschulungen steuert der Kreis nicht nur dreißig, sondern vierzig Prozent der Kosten für Referenten, Material, Unterkunft und Verpflegung bei.
Stark entbürokratisiert wird vor allem die Vergabe von Zuschüssen für den Kauf von Arbeitsmitteln. Für diese Sparte erhält der Kreisjugendring vom nächsten Jahr an ein festes Budget in Höhe von 15.000 Euro, das er eigenverantwortlich an die Mitgliedsverbände verteilen kann. In der Vergangenheit musste gegenüber dem Kreis jedes einzelne Teil belegt und begründet werden, es gab seitenlange Listen über die jeweiligen Höchstsätze für Dutzende von Dingen wie Tonbänder, Projektoren, Musikinstrumente oder Zelte. Technischer Fortschritt und Preisentwicklung ließen diese Aufstellungen schnell veralten. Offenbar war das Verfahren auch so aufwendig und kompliziert, dass mancher Verein sich lieber die Arbeit ersparte und auf das Geld verzichtete. Die neuen Förderrichtlinien hat der Kreisjugendring mit entwickelt und dabei etliche Anregungen einbringen können. Der vor zwei Jahren gegründete Kreisjugendring versteht sich als Interessenvertretung der Vereine. Ihm gehören knapp ein Dutzend Kreisverbände an, die unter anderem die Jugendfeuerwehr, Chöre und Musikgruppen, Pfadfinder, Sport, DLRG wie auch die evangelische und die katholische Jugend repräsentieren. Ebenso wie Erste Kreisbeigeordnete Celine Fries hofft das Gremium, dass das neue Regelwerk von den Vereinen als lukrativ und praktikabel angesehen wird, denn bisher bedeutete gut gemeint nicht immer auch gut genutzt. Obwohl Kreisjugendpfleger Werner Franz in der Vergangenheit unter der Überschrift "Ohne Moos nix los" unermüdlich vor Vereinsvorständen und - rechnern über die Zuschussmöglichkeiten referierte, wurde die Geldquelle oftmals nur zu achtzig Prozent ausgeschöpft. Das soll sich jetzt ändern. Informationen zu den ab 1. Januar 2003 wirksamen Richtlinien gibt es bei der Kinder- und Jugendförderung des Kreises
(Telefon 06151/8811489) und demnächst auch im Internet (www.ladadi.de/Bildung).

db

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