Presse-Archiv 2002

Das Partizipationsprojekt APA 21 wird nach drei Jahren beendet

Mehr Bock auf Mitmischen

14.11.2002

Darmstadt-Dieburg – Fast 2800 Kinder und Jugendliche konnten mit dem auf drei Jahre angelegten „Aktionsprogramm Partizipation Agenda 21 (APA 21)” in den Gemeinden Münster und Erzhausen erreicht werden. Anfang 2000 startete das Modellprojekt, nachdem der Landkreis 1999 bei einem vom hessischen Sozialministerium ausgeschriebenen Wettbewerb zur Motivation Jugendlicher für gesellschaftspolitisches Engagement am besten abgeschnitten und damals rund 150 000 Mark zu den 300 000 Mark teuren Kosten bekommen hatte. Das prämierte Konzept der Kinder- und Jugendförderung des Kreises sah vor, in Zusammenarbeit mit den lokalen Jugendförderungen den Nachwuchs für eine aktive Beteiligung am Gemeindeleben zu aktivieren, ihm im Dialog mit Kommunalpolitikern einen Weg aus der Politikverdrossenheit heraus aufzuzeigen und sie davon zu überzeugen, dass ihre Beteiligung wichtig ist und etwas bewirkt. 55 Veranstaltungen und eine Projektwoche in der Schule Auf der Aue in Münster trugen dazu bei, dass sich die Kinder und Jugendlichen intensiv mit ihrer Gemeinde beschäftigten. Aktionen wie eine Mega Mitmach-Messe zum Auftakt, ein Politiker-Parcours, Workshops, Musik- und Theaterprojekte, Exkursionen, Interviews mit Viedeokamera und Mikrofon mit Gleichaltrigen und Erwachsenen oder Planspiele sensibilisierten die Jugendlichen. Nach drei Jahren zieht Erste Kreisbeigeordnete Celine Fries daher ein zufriedenstellendes Fazit: „Es ist möglich, Kinder und Jugendliche für eine Partizipation zu motivieren”. Allerdings könne die Aufgabe nicht „nebenbei” erledigt werden, sie verlange große personelle Anstrengungen und Geduld. So waren fünf Pädagoginnen und Pädagogen von der Kinder und Jugendförderung des Kreises und die örtliche Jugendförderung mit dem Projekt beschäftigt. Wichtig für die Kontinuität seien, so Celine Fries, vor allem kurzfristige Erfolge, die nur mit Unterstützung der Politik und mit verkürzten Verwaltungswegen erreicht werden könnten. Dass dies möglich ist, hat sich vor allem in Münster gezeigt, wo die Kommunalpolitik die Aktion von Anfang an begleitete und gute Kontakte zu den Schulen und Vereinen hergestellt wurden. Auch in Erzhausen konnten die Jugendlichen mit dem Erreichten sehr wohl zufrieden sein. Die Gestaltung von Spielplätzen, die Erweiterung der Öffnungszeiten des Gersprenzstadions in Münster, die Verschönerung einer Mauer an einem Spielplatz in Münster, die Erstellung eines Stadtplans für Kinder und Jugendliche oder die Gestaltung des Hessenplatzes in Erzhausen, die Kommunikation mit den Kommunalpolitikern und etliche andere Projekte wurden – in Kooperation mit den Verwaltungen und der Politik – angegangen beziehungsweise umgesetzt. „Es wurden Dinge realisiert, die ohne dieses Projekt nie passiert wären”, so Kreisjugendpfleger Werner Franz. Positivster Aspekt jedoch ist, dass bei vielen Jugendlichen die Null-Bock-Mentalität mit der Auffassung „Ich kann ja sowieso nichts ändern” durch den Spaßfaktor des Mitmischens und Mitarbeitens abgelöst wurde. „Vor allem haben wir den jungen Menschen das Thema Agenda 21 schmackhaft gemacht”, freut sich Erste Kreisbeigeordnete Celine Fries über das jetzt abgeschlossene Projekt, das zukunftsweisend ist. Inzwischen haben auch schon andere Kommunen im Landkreis Interesse an APA 21 bekundet. Eine Multimedia CD zeigt die Schwerpunkte des Modellprojekts und beinhaltet viele Wünsche und Anregungen der Jugendlichen. Sie kann bei der Kinder- und Jugendförderung des Kreises bestellt werden.

pt

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