Presse-Archiv 2002

Vertrag perfekt: Nadelöhr an der Harreshäuser Allee verschwindet

Statt Engpass ein breiter Durchlass

24.10.2002

Babenhausen - Nach mehr als zwanzig Jahren Diskussion und zehn Jahren Planung ist der Durchbruch erzielt: Die schmale Gewölbebrücke über der Kreisstraße 184 zwischen Babenhausen und Harreshausen weicht einer deutliche breiteren Bahnüberführung, die Fahrzeuge in beiden Richtungen, Fußgänger und Radler gleichzeitig bequem und ungefährdet passieren können. Die Einzelheiten regelt ein Vertrag nach dem so genannten Eisenbahnkreuzungsgesetz, den Landrat Alfred Jakoubek, Erste Kreisbeigeordnete Celine Fries, Fred Nerschbach vom Amt für Straßen und Verkehrswesen sowie Vertreter der DB Netz AG jetzt im Landratsamt in Darmstadt unterzeichnet haben. Die eigentlichen Bauarbeiten sollen im Sommer nächsten Jahres beginnen und 2004 abgeschlossen sein. Insgesamt 900.000 Euro kostet das aufwändige Projekt.
Davon übernimmt die Bahn, zuständig für die Brücke, rund 380.000 Euro. Der Kreis, zuständig für die Straße, trägt die Hauptlast, jedoch besteht Aussicht auf einen Landeszuschuss, der demnächst beantragt werden soll. Der neue Durchlass wird am Ende 9,50 Meter breit und 4,70 Meter hoch sein, ein himmelweiter Unterschied zur heutigen Situation. Vor mehr als hundert Jahren zur Zeit der Pferdekutschen und Ochsenkarren gebaut, gleicht die Gewölbebrücke einem Nadelöhr im Straßenverkehr.
Gegenverkehr muss warten, Busse und Laster haben Mühe, ohne Schrammen hindurch zu kommen, für Radler und Passanten ist die schmale Furt eine durchaus risikoträchtige Stelle.
Die Fahrbahn der Harreshäuser Allee, die der Landkreis vor ein paar Jahren bereits abschnittsweise für rund 700.000 Mark hat erneuern lassen, wird an dem Engpass von 4,20 auf 5,50 Meter verbreitert. Nebendran entsteht ein drei Meter breiter Rad- und Fußweg. Während der Bauarbeiten muss der Straßenverkehr für mehrere Wochen umgeleitet werden. Züge auf der Strecke Eberbach - Hanau sollen, abgesehen von kurzen Unterbrechungen an Wochenenden, nahezu unbeeinträchtigt fahren können. Das wollen die Planer mittels einer Behelfsbrücke, die unmittelbar nach dem Abriss des alten Bauwerks per Kran in die Lücke gehievt wird, bewerkstelligen.
Jetzt läuft erst einmal das umfangeiche Ausschreibungsverfahren an; es wird sich voraussichtlich bis Mitte nächsten Jahres hinziehen. Anschließend soll das "Mammutprojekt Nadelöhr" zügig Gestalt gewinnen.
db

 

 

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