Presse-Archiv 2003
Der Landkreis betreibt seit letztem Jahr ein Beteiligungsmanagement
Großfamilie mit mehr als 40 Töchtern
26.06.2003
Darmstadt-Dieburg - Mehr als 40 Beteiligungen des Landkreises an Eigenbetrieben, GmbHs oder Unternehmen machen nach Ansicht von Landrat Alfred Jakoubek eine differenzierte Kontrolle und Transparenz unumgänglich. Seit September des vergangenen Jahres arbeitet sich im eigens gegründeten Sachgebiet Beteiligungsmanagement der Verwaltungs- und Betriebswirt Thomas Fiedler durch die Akten der verschiedenen Beteiligungsformen und verschafft sich einen Überblick über das Engagement des Konzerns Landratsamt. Eine exakte Übersicht tut not, denn im nächsten Jahr legt der Landkreis, als erster Kreis in Deutschland, eine Konzernbilanz vor - ein wesentlicher Bestandteil davon sind die Ergebnisse der Konzernmutter und ihrer Töchter. Vom Kreisausschuss jetzt verabschiedete Beteiligungs richtlinien unterstützen Fiedler bei seinem Ziel, die Großfamilie in übersichtlicher Weise zusammenzufassen. In der Eröffnungsbilanz schlägt der Wert der Beteiligungen mit rund 150 Millionen Euro zu Buche. Das Berichtswesen und das Controlling sind Fiedlers Aufgaben genauso wie die Beratung oder das Herstellen von Kontakten zwischen dem Konzern und seinen weit reichenden Verästelungen. Nur wenn die Verbindung sauber definiert ist, so Landrat Alfred Jakoubek, wird gewährleistet, dass die politisch Verantwortlichen auch die richtigen strategischen Entscheidungen treffen können. Für die Umsetzung dieser Strategien sorgt wiederum das Beteiligungsmanagement. Wichtigste Aufgabe ist jedoch das Controlling, gerade mit Blick auf den Wirtschaftsplan des Kreises, gilt es doch, die Zielvorgaben zu halten. Genau definierte Berichtspflichten sorgen für die notwendige Transparenz und dafür, dass eventuelle Risiken schnell eingeschätzt werden können. Je nach möglichem Risiko werden Berichte monatlich bis halbjährlich erstellt, lediglich die Eigenbetriebe haben einen Drei-Monats Rhythmus. Als erster kommunaler Eigenbetrieb hat übrigens das DA-DI Werk, Betreiber der fünf kreiseigenen Kompostanlagen, bereits ein Risiko-Kontrollsystem eingeführt. "Dabei handelt es sich um ein rein betriebswirtschaftlich orientiertes Frühwarnsystem", betont Erste Kreisbeigeordnete Celine Fries als zuständige Dezernentin, auf keinen Fall berge eine Kompostierungsanlage ein Risiko für die Umwelt oder für die Bevölkerung. Die interne Kontrolle hinterfragt, wie groß die Wahrscheinlichkeit eventueller Schäden ist und sorgt für eine schnelle Reaktion auf mögliche Fälle wie Maschinenschaden, Verschleißerscheinungen, Veränderung bei Absatzmärkten oder neue Verordnungen.
Die Palette der Kreis-Beteiligungen reicht von den Sparkassen Darmstadt und Dieburg über die Nahwärmeversorgung GmbH, RMV, Dadina, HEAG bis hin zu Zweckverbänden wie Abfallverwertung Südhessen, Abfall- und Wertstoffeinsammlung, Kreiskrankenhäuser oder Tierkörperbeseitigung. Die Beteiligungsrichtlinien, die zunächst bis zum 31. Dezember 2004 mit Option auf Verlängerung gelten, sind laut Landrat Alfred Jakoubek ein unverzichtbares Steuerungs instrument. "Allerdings", so der Landrat, "ist die Einhaltung der Richtlinie durch alle Akteure die Voraussetzung für ein erfolgreiches Beteiligungsmanagement".
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