Presse-Archiv 2003

Landrat Jakoubek schreibt an Vorstandsvorsitzenden der Post AG

Postversorgung sicher stellen

14.03.2003

Darmstadt-Dieburg - Große Skepsis äußert Landrat Alfred Jakoubek in einem Brief an den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Post AG, Dr. Klaus Zumwinkel, über die geplante "strategische Neuausrichtung" der Postagenturen. Insbesondere die deutlichen Vergütungsreduzierungen für Postagenturen berge die große Gefahr, so Jakoubek in seinem Schreiben, dass weitere Postvertretungen im ländlichen Raum aufgeben müssten. Der Landrat befürchtet, dass durch die drohende Ausdünnung der vorgegebene Versorgungsauftrag der Post nicht erfüllt werden kann, der unter anderem mindestens eine Postfiliale in Gemeinden mit mehr als 2000 Einwohnern vorsieht. Der Wegfall der Einnahmen aus den Agenturverträgen gefährde außerdem die Existenz vieler kleiner Einzelhandelsgeschäfte, die sich mit einer Postagentur ein zusätzliches Standbein geschaffen hätten. Somit würde sich für viele Filialisten die Frage der Fortführung ihres Unternehmens stellen. Diese Wechselwirkungen hätten zur Folge, dass die neuen Konditionen der Agenturverträge nicht nur zu einer Ausdünnung des Postagenturnetzes, sondern auch zur Aufgabe weiterer Einzelhandelsgeschäfte führten. Damit wäre auch die Grundversorgung der Bevölkerung gefährdet.
Letztlich hätte dies ein Verlust an Arbeitsplätzen, eine Verschlechterung der Lebensverhältnisse in den betroffenen Gemeinden und eine Beeinträchtigung der Chancengleichheit der ländlichen Räume zur Konsequenz.
Alfred Jakoubek unterstützt daher als Präsident des Hessischen Landkreistags und als Mitglied des Präsidiums des Deutschen Landkreistags nachdrücklich das Vorgehen der kommunalen Spitzenverbände auf Bundesebene, die bei der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post gefordert haben, der Planung der Deutschen Post AG und der geplanten Änderung der Postagenturverträge Einhalt zu gebieten. Aufgrund der bislang nicht absehbaren Konsequenzen für die Standorte der Postagenturen auch im Landkreis Darmstadt-Dieburg sieht es Jakoubek als geboten an, sich auch direkt mit dem Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Post AG in Verbindung zu setzen, damit er sein bisheriges Vorgehen überdenke. Jakoubek erwarte von Dr. Klaus Zumwinkel Informationen über den aktuellen Stand der Verhandlungen über neue Postagenturverträge im Landkreis und eine klare Aussage, dass die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Post-Universaldienstleistungen auch langfristig sicher gestellt werde.

db

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