Presse-Archiv 2003

Kreis schlägt Zusammenlegung an einem Standort vor

Schlossschule kompakt

16.12.2003

Weiterstadt - Aus der bisher zweigeteilten Schlossschule in Gräfenhausen soll eine Einheit werden. Zumindest ist ein entsprechendes Gedankenspiel der Ersten Kreisbeigeordneten Celine Fries sowohl vom Lehrerkollegium als auch von Bürgermeister Peter Rohrbach positiv aufgenommen worden, so dass sich die Überlegungen jetzt konkretisieren. Der Vorschlag des Kreises läuft darauf hinaus, die Adresse Schlossgasse 1 aufzugeben und dafür den knapp 200 Meter entfernten zweiten Standort mit der Hausnummer 13 um einen Anbau zu erweitern. Dann müssten die Lehrer nicht mehr zwischen den Stunden hin und her pendeln oder die Schüler mit Sack und Pack zum Werken oder Musikunterricht anmarschieren. Verwaltungsabläufe und organisatorische Fragen ließen sich einfacher regeln und die zurzeit 13 Klassen mit 286 Kindern könnten ein stärkeres Zusammengehörigkeitsgefühl entwickeln, beschreibt die Schuldezernentin die Vorteile.
"Die Zusammenlegung steht schon lange auf unserem Wunschzettel“, sagt Rektor Urs Lufft. Entsprechend kann er aus dem Stand eine Fülle von Argumenten nennen, die dafür sprechen (weniger Reibungs- und Zeitverluste, besserer Kommunikationsfluss, Fachräume unter einem Dach, Konferenzzimmer und Verwaltung nicht länger getrennt ...). Ob sich die Pläne realisieren lassen, hängt jedoch von der Bereitschaft der Stadt ab, das zur Disposition stehende Schulgebäude samt rund 2.000 Quadratmeter großem Grundstück zu kaufen und dem Kreis kostenfrei Gelände für den geplanten Erweiterungsbau zur Verfügung zu stellen. Die Preisvorstellungen des Kreises orientieren sich an einem Wertgutachten, das die Immobilie mit 695.000 Euro ansetzt. Nach Meinung des Bürgermeisters würde der Kauf der Stadt die Möglichkeit eröffnen, den Kreuzungsbereich Darmstädter Landstraße - Schlossgasse übersichtlicher zu gestalten und auf dem rückwärtigen Teil des Geländes vier bis sechs Reihenhäuser zu bauen und zu vermarkten. Für diese Lösung hat sich bereits der Magistrat ausgesprochen. Der Haupt- und Finanzausschuss befasst sich mit der Frage in seiner nächsten Sitzung am 19. Januar, im Februar dann auch die Stadtverordnetenversammlung. Bei Zustimmung auf örtlicher Ebene müsste schließlich noch der Kreistag Mittel für einen Neubau freigeben, damit der Plan 2005 verwirklicht werden könnte. Angesichts
der Finanzlage rechnen Fries und Rohrbach durchaus mit kontroversen Diskussionen, halten die Zusammenlegung im Interesse der Schule jedoch für einen guten Weg. Nach der Bachwiesenschule in Hergershausen und Sickenhofen, die im kommenden Jahr an einem Standort konzentriert wird, ist die Schlossschule in Gräfenhausen die letzte Lehranstalt im Landkreis, die noch einen "Spagat“ vollführt.

db

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