Presse-Archiv 2003
Kleines Spargel-Einmaleins
24.04.2003
Die Topmodels unter den schlanken Stangen zeichnen sich aus durch eine kerzengerade Statur, glatte, weiße Haut und festen Kopf, einen glatten, verletzungsfreien und keinesfalls hohlen Körper, eine Taille von mindestens 12 Millimeter Durchmesser und ein Gardemaß zwischen 17 und 22 Zentimeter Länge. Eine Vermarktungsnorm schreibt eindeutig vor, nach welchen Kriterien Spargel einer bestimmten Güteklasse - und damit Preisgruppe - zuzuordnen sind. "Extra Klasse" ist das höchste Prädikat. Spargelstangen der Klasse I dürfen allenfalls ganz leicht gebogen sein und einen Hauch von Rosa aufweisen. Der Klasse II wird eine mäßige Krümmung zugestanden, die Köpfe dürfen leicht geöffnet sein. Als Mindestanforderung gilt generell eine
knackig-saftige Konsistenz, keinerlei Quetschungen, Druckstellen oder Spalten und eine glatte, saftige Schnittfläche am unteren Ende. Braune Verfärbungen deuten auf eine zu lange und unsachgemäße Lagerung hin. Gewässerter Spargel ist matt, hat weiche, biegsame Stangen, die unter der Schale glasig sein können. Fäulnis beginnt meist am Kopf und ist zu erkennen, wenn auf Druck aus den Köpfen ein milchiger, übelriechender Brei austritt. Liegen lassen sollte man auch Spargel mit ausgetrockneten Füßen. Kommen Spargel nicht sofort nach dem Kauf in den Topf, kann man sie ungeschält und in ein feuchtes Tuch gewickelt bis zu vier Tage im Gemüsefach des Kühlschranks aufbewahren.
Mit ihrem hohen Gehalt an Vitaminen (A, C, B 1 und B 2) und Mineralstoffen wie Calcium, Phosphor und Kalium und nur etwa 140 Kalorien pro Kilogramm sind Spargel absolut figurenfreundlich; allenfalls die Beilagen fallen ins Gewicht. Kaliumsalze und Asparaginsäure regen die Nierentätigkeit an. Dadurch werden Abbaustoffe des Stoffwechsels ausgeschwemmt und der Körper entwässert. So betrachtet, ersetzt gutes Essen manche bittere Pille.
db