Presse-Archiv 2003

BioTopTour führt zur abwechslungsreichsten Ecke im Kreis

Auf und ab zwischen Wein und Weiderich

02.10.2003

Groß-Umstadt - Eine Vielfalt von Landschaftsbildern, Tier- und Pflanzenwelt, wie sie auf verhältnismäßig kleinem Raum kaum sonst wo in der Region zu finden ist, stellt der Landkreis bei seiner nächsten "BioTopTour" am Sonntag, 12.Oktober, vor. Unterwegs bekommt man Rebflächen und Streuobstwiesen zu sehen, Hecken, Feldholzinseln und rauschende Wälder, Bachläufe, Tümpel und Schilfgebiete, Lößschluchten und eine Bergkuppe, die mit bizarren Solitärkiefern, Wacholder und knorrigen Esskastanien geradezu südländisch anmutet. Die Wanderung führt vom Naturschutzgebiet Herrnberg zum lieblichen Wächtersbachtal bei Groß-Umstadt. Treffpunkt ist um 9.30 Uhr der Parkplatz zwischen Farmerhaus und Hochbehälter auf dem Hainrichberg am östlichen Stadtrand. Für die sechs Kilometer lange Strecke, die teilweise über nicht ausgebaute Feld- und Waldwege in hügeligem Gelände verläuft, sind zweieinhalb Stunden eingeplant. "Mit festem Schuhwerk und einer Portion Neugier auf versteckte Naturschönheiten ist man gut gerüstet", wirbt Erste Kreisbeigeordnete Celine Fries für die Exkursion. Mitlaufen können auch Kinder und wenig trainierte Leute, denn es geht gemütlich voran. An zahlreichen Zwischenstopps vermittelt Dr. Wolfgang Heimer, der Leiter der Naturschutzbehörde, Einblicke, die unwissenden Spaziergängern verborgen bleiben. Zu erzählen gibt es beispielsweise von Wendehals, Neuntöter oder Turteltäubchen, die im Sommer die alten Obstwiesen bevölkern und sich jetzt Richtung Afrika aufmachen. Mit etwas Glück kann die Wandergruppe Rotmilane auf dem Durchzug und Greifvögel auf der Jagd beobachten. Vielleicht lassen sich auch Eidechsen und Schlingnattern blicken, die gern an Trockenmauern unterschlüpfen, oder Rohrsänger geben ihr letztes Konzert, bevor sie in wärmere Gefilde entschwinden. Heimer zeigt die Verstecke seltener Orchideen und die Stammplätze von Blutweiderich und Wasserdorst mit ihren auffallenden roten und weißen Blüten, leitet die Gruppe über den Weinlehrpfad zum Ursprung des süffigen "Stöffche", durch magere Wiesen und Waldstücke mit alten Buchen- und Lindenbeständen, zu beliebten Laichplätzen von Amphibien und zu den Stellen, die den schönsten Fernblick bieten.
Zu der Exkursion gibt der Landkreis ein Faltblatt mit ausführlicher Streckenbeschreibung heraus, damit Interessiere unabhängig von der geführten Tour auch privat einen entsprechenden Lehr-Gang unternehmen können. Es ist in beiden Landratsämtern kostenfrei erhältlich und unter Telefon 06151/8811011 zu bestellen oder kann im PDF-Format heruntergeladen werden.

db

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