Presse-Archiv 2003
Bürger reagieren schnell auf echte und vermeintliche Rauchfahnen
Früh erkannt, Gefahr gebannt
10.09.2003
Darmstadt-Dieburg - Aufmerksame Bürger und eingespielte Hilfskräfte haben dafür gesorgt, dass es im Landkreis während der heiße Phase des Jahres keine verheerenden Schäden gab. Von Mai bis August registrierte die zentrale Leitstelle in Dieburg 67 Waldbrände. Das sind etwa dreißig Prozent mehr als in einem "normalen" Sommer, berichtet Kreisbrandinspektor Ralph Stühling. Insgesamt 3220 Einsatzstunden leisteten die ehrenamtlichen Kräfte der Freiwilligen Feuerwehren. Ihnen bescheinigt Landrat Alfred Jakoubek, stets schnell und professionell vorgegangen zu sein. Abgesehen von einem Brand an der Bahnlinie bei Bickenbach, der sich über rund drei Hektar Fläche erstreckte, konnten die Flammen andernorts meist schon im Keim erstickt werden. Dass die Bilanz so glimpflich ausfällt, ist für Jakoubek Anlass, sich auch bei der Bevölkerung zu bedanken, die in der kritischen Hitzeperiode sehr achtsam und vorsichtig mit den Brandgefahren umgegangen sei. Offenbar griffen Leute schon bei dem leisesten Verdacht zum Telefon.
Bei Griesheim und Dieburg beispielsweise wurden Rauchschwaden frühzeitig von weitem bemerkt, aber erst vom Hubschrauber aus konnten die eigentlichen Brandnester lokalisiert werden. Zwei Passantinnen, die wegen eines Flächen brands bei Frankenhausen Alarm schlugen, unternahmen bis zum Eintreffen der Feuerwehr beherzt selbst den ersten Löschangriff. In etwa zwei Dutzend Fällen brauchten die Einsatzkräfte ihre Wasserschläuche gar nicht auszurollen: Der Qualm stammte entweder von Gartengrillgeräten oder es handelte sich um Staub, der von Mähdreschern auf dem Feld oder Räumfahrzeugen auf Baustellen aufgewirbelt wurde. "Das macht aber nichts", sagt der Kreisbrandinspektor. "Ein Versehen ist allemal besser als Wegsehen." Für die 84 Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis gehört der Einsatz bei Waldbränden - unabhängig vom "Jahrhundertsommer" - zum ständigen Trai ningsprogramm. Seit 1996 wird jeweils zweimal im Jahr ortsübergreifend mit bis zu 200 Mann der Ernstfall geprobt. Die nächste Übung ist für Samstag (13. September, ab 14 Uhr) auf dem Gelände des Kreisjugendheims Ernsthofen anberaumt - Sonderschicht für Kräfte aus Modautal und Ober- Ramstadt.
db