Presse-Archiv 2003

Kreisverwaltung hat Vorgaben teilweise schon jetzt erfüllt

Beim Frauen-Förderplan auf der Überholspur

08.04.2003

Darmstadt-Dieburg - Bei der Förderung von Frauen überholt der Landkreis seinen eigenen Zeitplan. Knapp drei Jahre vor Ende der sechsjährigen Laufzeit des Frauenförderplans sind in vielen Bereichen die Zielvorgaben für die Besetzung von Arbeitsplätzen überschritten worden, stellt Landrat Alfred Jakoubek fest. So gab es bei den Angestellten im höheren Gehaltssegment bisher 23 Neueinstellungen und Höhergruppierungen, angepeilt waren jedoch 10. Ähnlich positiv ist die Bilanz auch bei den Beamtinnen. Durch Beförderungen erreichten der gehobene und in Teilen der mittlere Dienst mit 47,7 beziehungsweise 46,8 Prozent Frauenanteil fast die 50-Prozentmarke, in neue Verantwortungsbereiche rutschten 21 Frauen und damit 15 mehr als geplant war. In den Besoldungsgruppen A 8 bis A 10 erhöhte sich der Frauenanteil gar auf mehr als 50 Prozent. Insgesamt arbeiten bei der Kreisverwaltung 154 Beamte und Beamtinnen, davon 72 Frauen. Auch auf dem Ausbildungssektor schneidet der Landkreis hervorragend ab. Von den derzeit 41 Auszubildenden und Anwärternsind 34 weiblichen Geschlechts. Die aktuelle Bilanz weist insgesamt 961 Beschäftigte in der Kreisverwaltung auf, davon sind mehr als 68 Prozent Frauen. Der Landkreis betrat 1994 mit der jeweils auf sechs Jahre ausgerichteten Aufstellung eines Frauen-Förderplans Neuland, inzwischen wird die Übersicht über den Personalstand alle zwei Jahre aktualisiert.
Trotz der positiven Zwischenergebnisses sieht Landrat Alfred Jakoubek auch in Zukunft die Chancengleichheit als einen integralen Bestandteil der Personalentwicklung. So wird in diesem Jahr das erste Führungskräftetraining zum Thema Gleichstellungskompetenz angeboten. Auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist für den Landrat ein unerlässliches Ziel. Derzeit gibt es 140 verschiedene Arbeitszeitmodelle für die knapp 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landkreises. Einen Antrag auf die familiengerechte Arbeitszeitbeziehungsweise auf Beurlaubung haben in den vergangenen drei Jahren 226 Frauen und 16 Männer gestellt. Damit bietet die flexible Arbeitzeit weitreichende individuelle Gestaltungsräume, damit die betroffenen Beschäftigten Familie und Beruf besser vereinbaren können.
Gut angenommen werden die Angebote zur Fortbildung. Im Jahr 2002 gab es 550 Kurse und Seminare zu verschiedenen Themen, 353 davon wurden von Frauen belegt. Obwohl es im Vergleich zu den Vorjahren immer mehr Möglichkeiten gab, sich weiterzubilden, wird dieser Bereich, wie die Personalabteilung verspricht, stetig ausgebaut. Vor allem auf den Gebieten Gesundheitsförderung, Konfliktbewältigung und Kommunikation. Förmlich überrannt wurden die Personalabteilung und das Kreisfrauenbüro, als sie für weibliche Beschäftigte des Flüchtlingsamts, der Ausländerbehörde sowie des Sozial- und Jugendamts einen Selbstbehauptungskurs anboten. Es liegen bisher 106 Anmeldungen vor. Während die Frauen in der Statistik mächtig aufholen, gibt es bei den Männern in der Kreisverwaltung in einem Punkt Nachholbedarf. Bei der Erhebung im Jahr 2000 hatten noch drei Beschäftigte Erziehungs- beziehungsweise Sonderurlaub, 2002 war Fehlanzeige. Eine leichte Steigerung gab es hingegen bei der Teilzeitarbeit. Vor drei Jahren beantragten 12 Männer Teilzeit, drei Jahre später waren es 15. Landrat Alfred Jakoubek als Personaldezernent und Kreisfrauenbeauftragte Dagmar Zeiß sehen sich mit der schrittweisen Umsetzung des Frauen-Förderplans auf dem richtigen Weg. Eine moderne Verwaltung bedinge, dass die tatsächliche Gleichstellung von Frauen und Männern zu einer messbaren gesellschaftlichen Realität gemacht werde.

pt

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