Presse-Archiv 2003
Zentrale Tagespflegevermittlung bringt Angebot und Nachfrage zusammen
Eine Nummer für Stadt und Kreis
02.09.2003
Darmstadt-Dieburg - Für die Vermittlung von Tagesmüttern (oder auch -vätern) in Darmstadt und im Landkreis mit seinen 23 Gemeinden gibt es ab sofort eine zentrale Anlaufstelle. In einem Büro in der Martinstraße 140 in Darmstadt koordiniert der Hausfrauenbund künftig Angebot und Nachfrage. Sowohl Eltern, die eine Betreuung für ihr Kleinkind suchen, als auch Privatpersonen, die Jungen und Mädchen vom Babyalter an beaufsichtigen wollen, können sich unter der einheitlichen Rufnummer 06151/42 60 36 dorthin wenden. Grundlage für diesen neuen familienfreundlichen Service bildet ein Kooperationsvertrag zwischen dem Landkreis und dem Hausfrauenbund. Der Verein ist auf diesem Sektor bereits seit 1994 für die Stadt Darmstadt tätig und verfügt über entsprechende Erfahrungen. Die Ausweitung des Aktionsradius auf das Umland lässt sich der Landkreis nach Auskunft von Landrat Alfred Jakoubek rund 65.000 Euro im Jahr kosten. Wie Jugenddezernentin Celine Fries erläutert, ist die neue Initiative Bestandteil eines jährlich mehr als eine Million Euro schweren "Care-Pakets", mit dem Darmstadt-Dieburg unter anderem Nachmittagsangebote an Schulen in großen Schritten voran bringt und damit die Betreuungssituation für Kinder und Jugendliche deutlich verbessert. Für Nachwuchs im Strampel- und Krabbelalter tagsüber eine fürsorgliche Bleibe zu finden, ist für berufstätige Eltern bisher ausgesprochen schwierig und mühsam. Abgesehen von örtlich begrenzten Initiativen von Frauenbüros oder Vereinen etwa in Weiterstadt, Bickenbach, Seeheim-Jugenheim und Groß-Umstadt gibt es kaum hilfreiche Anlaufstationen. Das soll sich jetzt ändern. Die regionale Tagespflege-Vermittlung in Darmstadt nimmt ihre Anfragen entgegen und sammelt gleichzeitig Adressen von Tagesmüttern. Sie kooperiert auch mit Gemeinden und Vereinen, die auf dem gleichen Feld aktiv sind. So sollen Gesuche und freie Plätze - möglichst nah am jeweiligen Wohnort oder der Arbeitsstelle - unbürokratisch zusammenfin den. Der Hausfrauenbund wird kräftig die Werbetrommel rühren, um neue Tagesmütter anzuwerben und hat im Auftrag des Landkreises auch die Aufgabe, Schulungen zu organisieren, die sich Erster Hilfe ebenso wie pädagogischen Fragen widmen. "Wir wollen Betreuung mit Qualität und nicht bloß Aufbewahrung", sagt Jugendamtsleiter Otto Weber zu dem Konzept.
db