Presse-Archiv 2003
VHS-Angebot im Urteil der Teilnehmer
Note "sehr gut" für Sprachkurse
17.09.2003
Darmstadt-Dieburg - Die Kreisvolkshochschule hat im Frühjahrssemester ihr Sprachenangebot erstmals von Kursteilnehmern bewerten lassen. Heraus kam eine Durchschnittsnote von 1,6. "Das Ergebnis spiegelt eine hohe Kundenzufriedenheit wider", freut sich Erste Kreisbeigeordnete Celine Fries. Sie hatte ein einigermaßen gutes Zeugnis zwar erhofft, in dieser Deutlichkeit aber kaum erwartet. Mit der Befragung habe sich die Volkshochschule auf ein Experiment mit ungewissem Ausgang eingelassen, schließlich konnten alle Lernenden ihre Meinung anonym kundtun. "Deren Sicht zu erfahren, ist uns wichtig, um nicht einer selbstgefälligen Routine zu erliegen", begründet Fries die Aktion. Auch andere Fachgebiete sollen demnächst in ähnlicher Form einer Beurteilung von außen unterzogen werden.
Die Sprachkursteilnehmer waren aufgefordert, nach neun Gesichtspunkten Zensuren zwischen 1 und 5 zu vergeben und gegebenenfalls Wünsche und Kritik aufzuschreiben. Rund 900 Fragebögen kamen zurück, wodurch sich ein Feedback für das gesamte Programm - von Englisch über Polnisch bis Türkisch, von Anfängern und Fortgeschrittenen, Kompakt- und Fortsetzungskursen - ergibt. Mit jeweils 1,3 am besten bewertet wurden die Sachkenntnis der Lehrkräfte und die Gruppenatmosphäre. Große Zustimmung fanden auch das Einfühlungsvermögen (Note 1,4) und die didaktischen Fähigkeiten (1,5) der Kursleiter. Auch mit Kursinhalten und -ablauf zeigten sich die Befragten mehr als zufrieden. Nicht ganz so gut schnitt das Unterrichtsmaterial ab. Hier gab es "nur" eine 1,7. Darauf hat VHS-Chefin Rosemarie Lück prompt reagiert. Bei Treffen mit Vertretern der entsprechenden Verlage will man die Beschwerden der Kursteilnehmer weitergeben und praxisnahe Vorschläge zur Verbesserung von Lehrbücher anbringen. Den Lernerfolg beurteilten die Befragten mit einer Zwei - eigentlich ganz ordentlich und doch der schlechteste Wert.
Randbemerkungen zeigen, dass viele Sprachinteressierte die "Schuld" daran nicht der VHS zuschieben. Einige räumen vielmehr selbstkritisch ein, dass es ihnen gelegentlich am nötigen Eifer fehlt und sie daheim zu wenig üben. Viele Schreiber, offenbar echte Fans, ließen sich zu regelrechten Lobeshymnen auf die VHS hinreißen: "Super! Weiter so! Ich habe noch lange nicht genug! Schön, dass es so eine Einrichtung gibt!", zitiert Fachbereichsleiterin Carmen Bredol. Andererseits gab es auch kritische Kommentare. Der Unterrichtsraum ist zu kalt, der Parkplatz schlecht beleuchtet, die Gruppe zu groß, die Gebühren zu hoch, heißt es da unter anderem. In der Fachbereichskonferenz wurde das Umfrageergebnis bereits eingehend diskutiert. Wo möglich, sollen Anregungen umgesetzt werden. "Bei den Teilnahmebeiträgen haben wir allerdings keinen Spielraum", bedauert Landrat Alfred Jakoubek mit Hinweis auf die schwierige Finanzlage des Kreises. Objektiv betrachtet und von den Kunden jetzt eindrucksvoll bestätigt, zeichneten sich die Sprachkurse der VHS durch hohe Qualität aus und das bei Preisen, die im Vergleich zu privaten Sprachinstituten geradezu sensationell günstig seien.
db