Presse-Archiv 2004

Kreisvolkshochschule legt ermunternde Bilanz 2003 vor

Auf dem richtigen Bildungsweg

27.07.2004

Darmstadt-Dieburg - Die Kreisvolkshochschule hat sich auf hohem Niveau stabilisiert. Während andere Volkshochschulen Rückgänge von bis zu 25 Prozent beklagen, übertraf das Bildungsinstitut Darmstadt-Dieburg mit 1513 Kursen und 16546 Teilnehmern im Jahr 2003 sogar noch leicht die Zahlen von 2002 (1495 Kurse/16431 Teilnehmer). "Dies ist angesichts der derzeitigen Situation auf dem Bildungsmarkt und der wirtschaftlichen Entwicklung ein großer Erfolg", sagt Erste Kreisbeigeordnete Celine Fries und sieht darin eine Bestätigung des Konzepts, bei den Angeboten auf einen Mix aus Allgemeinbildung und Fachwissen zu setzen. Gleichzeitig wende man sich aber auch den Menschen zu, die normalerweise keinen Zugang zur Bildung haben und forciere soziale Projekte wie Hauptschulabschluss oder Integrationshilfe für ausländische Kinder.

Als besonders erfreulich wertet VHS-Leiterin Rosemarie Lück, dass zunehmend Jüngere die Qualität der Volkshochschule entdecken. Die Gruppe der 18- bis 25-Jährigen hatte einen guten Zulauf, ebenso wie übrigens auch die der 50- bis 65-Jährigen. Die stärkste Altersgruppe stellen jedoch nach wie vor die 35 bis 50 Jahre alten Bildungshungrigen, die einen Anteil von fast 43 Prozent halten. Frauen sind mit mehr als 76 Prozent vor die eifrigsten Kursbesucherinnen, wobei sie das meiste Interesse an Gesundheit (84 Prozent) und Kultur/Gestalten (82 Prozent) haben. Die gängigenTrend-Themen Gesundheit und Wohlbefinden fanden auch im Volkshochschulangebot gesteigerte Nachfrage. Allein bei den verschiedenen Entspannungskursen wurden mehr als 1600 Teilnehmer registriert, 127 Bewegungsseminare wurden von mehr als 2000 Kunden gebucht.

Angepasst an die allgemeine Situation hat sich die Kreisvolkshochschule auch im Fachbereich Familie, Erziehung, Pädagogik. Während es 2001 noch 16 und 2002 37 Kurse waren, bot man 2003 schon 39 Veranstaltungen an. Positiv vermerkt wird dabei, dass sich auch zunehmend Väter für die VHS begeistern; der "Vater-Kind-Erlebnis-Samstag" wurde beispielsweise sehr gut angenommen. Für Dezernentin Celine Fries ist gerade dieser Fachbereich ein hervorragendes Beispiel für die gute Zusammenarbeit zwischen Abteilungen der Kreisverwaltung und der VHS. So haben die gemeinsamen Veranstaltungen mit dem Pflegekinderdienst schon eine langjährige Tradition.

Dass die VHS mit ihrem Sprachprogramm auf dem richtigen Weg ist, beweist eine Umfrage unter den Sprachschülern. Sowohl das Kursangebot als auch die Kompetenz der Kursleitungen bekamen die Note sehr gut. Kontinuität und Innovation sollen weiterhin das Angebot bei den Sprachen prägen, in Zukunft wird man noch intensiver auf die Bedürfnisse der Kunden eingehen. Während die Teilnehmerzahlen bei den klassischen Fremdsprachen Englisch, Französisch, Spanisch und Italienisch weitgehend stabil blieben, gab es Zuwachs bei Polnisch, Russisch, Serbo-Kroatisch und Türkisch. Eine große Dominanz der EDV, speziell der Allroundkurse, kennzeichnet mit einem Anteil von rund 60 Prozent die Sparte Arbeit und Beruf. Positiv machte sich dabei auch der neue, vhs-eigene Computerraum in der Melibokusschule in Alsbach bemerkbar

Bei einem Gesamtaufwand von knapp 1,5 Millionen Euro finanzierte sich die Kreisvolkshochschule zu 48 Prozent aus Teilnehmergebühren und liegt damit weit über dem Durchschnitt in Hessen (37,6 Prozent) und in Deutschland (37,9 Prozent). Die zweite bedeutende Quelle ist der Zuschuss des Landkreises, der 2003 bei rund 248 000 Euro oder 25 Prozent lag. Andere Zuwendungen kommen vom Land, das sozialbezogene Projekte unterstützt. Dass die Volkshochschule den Kreis insgesamt 448 000 Euro kostet, liegt hauptsächlich an den sozialen Projekten wie Hauptschulabschluss, Integrationshilfe, Sprachberatung oder Seniorenbegleitung, die Kosten von mehr als 276 000 Euro verursachen - bei Einnahmen von rund 76 000 Euro. Im Vergleich zum Vorjahr muss der Kreis 33 000 Euro mehr ausgeben. Grund dafür sind zum geringen Teil gestiegene Lohnkosten, zum großen Teil aber die Zunahme von Gebührenermäßigungen nach sozialen Gesichtspunkten. Allein der Ermäßigungsgrund "Empfang von Arbeitslosengeld" stieg auf fast 36 Prozent und überflügelte den bisherigen Spitzenreiter "Schüler und Studenten". Trotz des Defizits steht der Landkreis nach Aussage von Landrat und Finanzdezernent Alfred Jakoubek weiterhin zu seiner Verantwortung für die Erwachsenenbildung.

Den rasantesten Sprung nach oben  verzeichnet die Kreisvolkshochschule bei ihrem Internet-Auftritt. Im vergangenen Jahr gab es fast 37 000 virtuelle Besucher, dabei wurden mehr als 247 000 Seiten abgerufen und über 4000 Online-Buchungen vorgenommen. Zum Vergleich: 2001, als das Programm zum ersten Mal im Internet stand, gab es 11 000 Besucher und 44 000 Seitenabrufe. 

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