Presse-Archiv 2004

Stromernder Fuchs hatte Tollwut

04.10.2004

Modautal - Nach dreizehn Monaten Pause und ausgerechnet während der gerade laufenden Bekämpfungsaktion ist im Landkreis wieder die Tollwut aufgetreten. Wie das Staatliche Untersuchungsamt Hessen in Gießen jetzt bestätigte, war ein Fuchs, den ein Anwohner vorigen Mittwoch in Allertshofen im Gebüsch an der Hauptstraße gefunden hatte, infiziert. Das Tier war schon Tage zuvor aufgefallen, weil es völlig ohne Scheu durch den Ort stromerte, ein Jagdpächter stellte ihm jedoch vergebens nach.

Den Fund nimmt das Veterinäramt zum Anlass, an Hundehalter eindringlich zu appellieren, ihre Tiere impfen und - wenn überhaupt - nur in sicherer Reichweite frei laufen zu lassen. Im ganzen Landkreis gelten verschärfte Schutzbestimmungen, zumal in unmittelbarer Nachbarschaft immer wieder Tollwutfälle registriert werden, zuletzt im September in Fürth-Ellenbach und in Lorsch. Da Darmstadt-Dieburg zu den besonders gefährdeten Gebieten in Hessen zählt, betreibt man hier auch besonders intensiv Vorsorge mit Einsätzen aus der Luft und am Boden. Bei der aktuellen Anti-Seuchen-Kampagne wurden zunächst aus Flugzeugen Köder mit einem Serum im Innern über Wäldern und Wiesen aufgeworfen. In der zweiten Stufe der "Schluckimpfung für Füchse" legen nun Forstbedienstete und Jäger bis Mitte Oktober weitere rund 1400 dieser aus Fischmehl, Paraffin und Fetten bestehenden Bällchen gezielt an Ortsrändern und anderen von oben weniger gut erreichbaren Stellen aus. Die Kugeln sind für Mensch und Tier zwar nicht gefährlich, man sollte aber besser die Finger (bzw. die Schnauze) davon lassen, rät das Veterinäramt.

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