Presse-Archiv 2004

Neuerliche Impfaktion: Tollwut soll ausgerottet werden

Anti-Seuchen-Pille und scharfe Jagd

08.09.2004

Darmstadt-Dieburg - Um der Tollwut endgültig den Garaus zu machen, nimmt das Umweltministerium Füchse verstärkt ins Visier. Eine neuerliche landesweite Impfaktion und "scharfe Jagd" soll die Tiere, die als Hauptüberträger der Seuche gelten, unschädlich machen.

Der Landkreis Darmstadt-Dieburg ist nach wie vor als besonders gefährdeter Bezirk eingestuft. Im vergangenen Jahr waren hier vier kranke Tiere (drei Füchse und ein Dachs) entdeckt worden. Dieses Jahr registrierte das Veterinäramt zwar noch keinen Tollwutfall innerhalb des Kreises, jedoch kurz hinter der Grenze, an der Bergstraße, wurden infizierte Kadaver entdeckt. Auf Grund der anhaltenden Gefährdung sollen nun von 20. September bis 1. Oktober aus Flugzeugen über dem gesamten Kreisgebiet Bällchen aus Fischmehl, Paraffin und Fetten abgeworfen werden. Die als Appetithappen getarnten Köder enthalten eine Kapsel mit Impfstoff, der Füchse gegen Tollwut immun macht. Zusätzlich ist vorgesehen, dass in den beiden darauf folgenden Wochen - also bis Mitte Oktober - Forstbedienstete, Waldarbeiter und Jäger weitere Köder an Stellen auslegen, die von oben schlecht erreichbar sind, beispielsweise in stadtnahen Grünflächen und Kleingartenanlagen, auf Friedhöfen und Abfallsammelplätzen. Auch Privatgrundstücke, Firmengelände und Gewebegebiete will man, mit Einverständnis der jeweiligen Eigentümer, in die Vorsorgemaßnahme einbeziehen. Jagdausübungsberechtigte sind aufgerufen, "Reineke" unerbittlich nachzustellen. "Für die Einzeljagd und bei gemeinschaftlichen Jagden sind Füchse zum Abschuss freigegeben", lautet das deutliche Signal.

An Hundebesitzer geht der dringende Appell, ihre Tiere in der Zeit der Kampagne nicht frei laufen zu lassen, sondern stets an der Leine zu halten.

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