Presse-Archiv 2005

Tipps vom Gesundheitsamt für die heißen Tage

Der Hitze kühl begegnen

29.07.2005

Darmstadt-Dieburg - Vor allem ältere Menschen und Leute mit Herz-Kreislauf-Problemen werden angesichts der prognostizierten massiven Rückkehr des Sommers aufmerksam das Thermometer beobachten. 30 Grad und mehr, verbunden mit dicker Luft, machen diesem Personenkreis besonders zu schaffen. Dr. Iris Hofstetter, die Leiterin des für Darmstadt und den Landkreis Darmstadt-Dieburg zuständigen Gesundheitsamts gibt deshalb Tipps, wie großer Hitze sinnvoll begegnet werden kann.

In den heißen Tagen ist vor allem viel Trinken angesagt. Mindestens zwei Liter sollten über den Tag verteilt geschluckt werden, nicht zu kalt, am besten Tee oder Wasser. Besonders geeignet ist, nach dem Vorbild der Wüstenbewohner, frisch aufgebrühte Pfefferminze. Magenschonende Kost wie Salate, Früchte oder Milchprodukte helfen ebenfalls besser über die Hitze hinweg. Körperliche Anstrengungen bei der Arbeit oder beim Sport sollten möglichst vormittags geschehen, genau so wie Gartenarbeit oder Einkäufe mit schweren Taschen oder Kisten. Vom Aufenthalt in praller Sonne wird dringend abgeraten. Wer dennoch ins Freie gehen muss, schützt sich mit Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor und luftdurchlässiger Kleidung aus Baumwolle. Nicht vergessen werden darf, vor allem bei Kleinkindern und bei Menschen mit lichtem Haupthaar, eine Mütze. Dienlich für eine Erfrischung sind lauwarme Duschen, ein kaltes Fußbad oder Wassertreten, die Beine hoch zu legen entlastet den Kreislauf.

Speziell für Bewohner von Alten- und Pflegeheimen gibt es auch in diesem Jahr wieder ein Hitzewarnsystem. Riskant wird die Wärmebelastung, wenn die gefühlte Temperatur mehr als 30 Grad beträgt. Der Unterschied zur tatsächlich gemessenen Temperatur, bedingt durch Luftfeuchtigkeit, Windverhältnisse und Strahlungsintensität, kann zwischen fünf und zehn Grad betragen. In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Wetterdienst löst das Hessische Sozialministerium zum Schutz gefährdeter Personen Hitzealarm aus. Die Warnung geht an den medizinischen Dienst der Krankenkassen und an die Heimaufsichtsbehörden. Daraufhin sind alle Heime verpflichtet, einen Katalog von Schutzmaßnahmen anzuwenden wie zum Beispiel Senkung der Raumtemperatur, ausreichende Belüftung, Überprüfung der Kleidung beziehungsweise Körperbedeckung der Heimbewohner, Temperaturmessung und vor allem Einhalten eines Trinkplans. In Stadt und Landkreis gehen die Warnungen an 46 Alten- und Pflegeheime sowie an alle ambulanten Pflegedienste. Ermittelt werden die hochgradigen Werte für die Region in Babenhausen, Dieburg, Reinheim, Seeheim-Jugenheim und Darmstadt. 

Hält die extreme Wetterlage an oder verschlimmert sie sich noch, werden in einer zweiten Handlungsebene via E-Mail die Gesundheitsämter eingeschaltet, die nicht nur die Öffentlichkeit auf die bestehenden Gefahren aufmerksam machen, sondern auch Krankenhäuser, Ärzte und Rettungsdienste. 

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