Presse-Archiv 2005

Geriatrische Tagesklinik als neues Angebot am Kreiskrankenhaus Groß-Umstaddt

Morgens zur Therapie, nachmittags wieder heim

21.03.2005

Darmstadt-Dieburg - Für Patienten, die nicht (mehr) stationär behandelt werden müssen, aber auch noch nicht fit genug sind, um daheim zurecht zu kommen, hat das Kreiskrankenhaus Groß-Umstadt ein neues Angebot geschaffen: die Geriatrische Tagesklinik. "Das Haus gewinnt damit einen weiteren attraktiven Zweig", freut sich Landrat Alfred Jakoubek.

Chefarzt Dr. Martin Schunck und seinem Team stehen umfangreiche Therapiemöglichkeiten einschließlich der gesamten diagnostischen Infrastruktur der Hessenklinik zur Verfügung. Vor allem für ältere Menschen, die mit den Folgen beispielsweise eines Sturzes, Schlaganfalls oder einer Gelenkimplantation zu kämpfen haben, die an Diabetes, Herz-, Kreislauf- oder Stoffwechselerkrankungen leiden, ist die Tagesklinik gedacht. Werktags kommen die Patienten morgens gegen 9 Uhr an und absolvieren bis nachmittags um 16 Uhr ein jeweils individuell auf ihre Bedürfnisse ausgerichtetes Programm, können also die Nächte, Wochenenden und Feiertage im gewohnten häuslichen Umfeld verbringen. Einen Fahrdienst organisiert die Klinik, für die Kosten der Behandlung kommen die Krankenkassen auf.

Maria Albert (Name geändert) gehört zu den ersten Patienten, der die neue Form der "aktivierenden Pflege" buchstäblich wieder auf die Beine geholfen hat. Nach einem Schlaganfall und zwölftägiger Akutversorgung in der Medizinischen Klinik machte ihr eine halbseitige Lähmung zu schaffen. Zu Hause kümmerte sich ihr Mann um sie, so dass die Frau unmittelbar nach ihrer Entlassung die teilstationäre Therapie beginnen konnte. Nach dem Frühstück von einem Johanniter-Fahrzeug abgeholt, arbeitete die 76-Jährige fortan in Groß-Umstadt zusammen mit den Fachkräften an ihrer Genesung: Krankengymnastik, funktionelle Ergotherapie, Fango und Massage gegen Rückenschmerzen und Muskelverspannungen, zusätzlich Beinkraft-Training auf dem Fahrradergometer und zwischendurch ausreichende Erholungspausen, Mittagessen inklusive. Nach drei Wochen hatte sich die Beinlähmung fast vollständig zurückgebildet und Frau Albert konnte ohne Stock laufen. Von ähnlichen Erfolgen berichtet auch Harald Krämer, den der Hausarzt nach einem Sturz unter anderem wegen Gleichgewichtsstörungen und Gangunsicherheit der Tagesklinik zuwies. Mit Krankengymnastik, spezieller Schmerz- und Ergotherapie gelang es, Muskelkraft auf- und Schwindelgefühle abzubauen. Für längere Wegstrecken benutzt der 78-Jährige jetzt einen Rollator und kann so angstfrei ohne Begleitung kleine Spaziergänge unternehmen.

"Wir schlagen hier eine Brücke zwischen ambulanter und stationärer Versorgung mit dem Ziel, für die Patienten die größt mögliche Selbständigkeit zu erreichen", betont Dr. Schunck. "Die Betroffenen sollen ihren Alltag wieder eigenständig bewältigen können." Die Intensivbetreuung stützt sich auf ein breites Instrumentarium: Physio- und physikalische Anwendungen wie Lymphdrainage, Inhalation oder Osteopathie gehören ebenso dazu wie Logopädie beispielsweise bei Schluckstörungen und das Training von Feinmotorik und Hirnleistungen oder, wo nötig, auch im Waschen und Anziehen. Mal können Neuropsychologie und psychotherapeutische Gespräche angezeigt sein, in anderen Fällen sind möglicherweise Fragen der sozialen Versorgung zu klären. Sogar seelsorgerischen Beistand können Patienten in Anspruch nehmen.

Nähere Informationen über die Geriatrische Tagesklinik am Kreiskrankenhaus Groß-Umstadt stehen in einer Broschüre, die unter Telefon 06078/79-0 zu bestellen ist.

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