Presse-Archiv 2005
Initiative im Landkreis Darmstadt-Dieburg
Auf dem Weg zum Familienbündnis
25.01.2005
Darmstadt-Dieburg - Neue Wege zu noch mehr Familienfreundlichkeit im Landkreis zu finden, war das Ziel eines Workshops in Griesheim, zu dem Landrat Alfred Jakoubek eingeladen hatte. Die erste Veranstaltung dieser Art sollte Ideen liefern für ein kreisweites Familienbündnis, dessen Gründungsphase derzeit vom Kreisfrauenbüro organisiert wird. Dass derartige Initiativen notwendig sind, zeigen Kommunen in Deutschland, wo junge und gesunde Menschen abwandern und die zurück lassen, die zu arm, zu krank, zu alt oder zu wenig mobil sind. Bundesministerin Renate Schmidt hat daher eine Initiative gestartet, die die Familie als wichtigen Standortfaktor für eine lebendige Region mit Zuwachsraten sieht. 120 Familienbündnisse gibt es zurzeit in Deutschland, zwei davon in Seeheim-Jugenheim und in Reinheim. Wie Frauenbeauftragte Dagmar Zeiß sagte, reichen eine gute Projektidee und zwei Partner mit dem gleichen Ziel schon für ein Bündnis aus. Wenn zum Beispiel eine Firma für Mitarbeiter mit Kindern Weiterbildungsgutscheine ausgibt und dafür eine Zusammenarbeit mit Bildungsträgern der Kommune trifft, sei dies ein überschaubares Mittel, um die Elternkompetenz zu unterstützen.
Zwar geht der Landkreis bereits mit Gewaltprävention an Schulen, Tageselternvermittlung, Erziehungsberatung, flexiblen Ganztagsangeboten für Schüler, aktiver Jugendberufshilfe oder Berufsorientierungskursen mit gutem Beispiel voran, trotzdem gab es aus der rund 40 Personen umfassenden Teilnehmerrunde, darunter auch einige Bürgermeister, Verbesserungsvorschläge. Genannt wurden mehr öffentliche Mobilität für Jugendliche, die an den Wochenenden unterwegs sind, generationsübergreifende Wohnmodelle, vor allem aber die Bündelung von Einzelangeboten und eine Plattform für einen regelmäßigen Erfahrungsaustausch zwischen den Kommunen. Ein spontan gegründeter Initiativkreis spricht potenzielle Bündnispartner an, steckt Rahmenbedingungen ab und entwirft erste Projektideen. Über die Fortschritte des Familienbündnisses im Landkreis Darmstadt-Dieburg kann sich die Bundesministerin in Kürze selbst ein Bild machen: Sie kommt am 10. März ins Landratsamt.