Presse-Archiv 2005

Rettungskräfte basteln an Einsatz- und Alarmplan

Sicherheit im Lohbergtunnel

09.05.2005

Mühltal - Für mulmige Gefühle soll es bei der Fahrt durch den Lohbergtunnel keinen Anlass geben. Ein ausgeklügeltes Sicherheitskonzept ist deshalb wesentlicher Bestandteil der Planung für die 1080 Meter lange Röhre, die voraussichtlich im August kommenden Jahres für den Verkehr freigegeben wird. Den Brand- und Katastrophenschutz stellt dieser erste große Tunnel im Landkreis vor eine neue Herausforderung. Um parat zu sein in einem möglichen Schadensfall, arbeiten Feuerwehr, Rettungsdienste und Notärzte unter Leitung von Kreisbrandinspektor Ralph Stühling seit mehr als einem Jahr an einem Einsatz- und Alarmplan. Zum Abgleich von Plan und Praktikabilität wurde jetzt eine "Stellprobe" mit Einsatzfahrzeugen anberaumt.

Hochmoderne Sicherheits- und Überwachungstechnik sollen nach Auskunft von Stühling Risiken minimieren und im Notfall schnelle, umfassende Hilfe möglich machen. Parallel zum Autotunnel verläuft ein Fluchtstollen mit drei Ausgängen. Die Zentrale Leitstelle in Dieburg und eine - noch einzurichtende - zentrale Hessische Tunnelwarte beobachten ständig über Video das Geschehen im Innern und können von der Ferne mit Lautsprecherdurchsagen Anweisungen geben. Brandmelder zur automatischen Früherkennung sowie eine Notbeleuchtung mit Fluchtleitsystem werden ebenso installiert wie eine Rauch- und Wärmeabzugsanlage, die 9000 Kubikmeter Luft in der Minute umwälzen kann. Im Süden hat man einen Hubschrauberlandeplatz vorgesehen, an beiden Portalen und entlang der Strecke insgesamt vier Stellflächen für Einsatzfahrzeuge. "Bei einem Unfall größeren Ausmaßes rücken in der ersten heißen Phase rund 300 Kräfte an", erklärt Stühling. Eine besondere Schwierigkeit für die Helfer stelle die Zugänglichkeit auf der Tunnelsüdseite dar. Dort befinden sich zwei Brücken, entsprechend beengt sei das Terrain. Ein Fahrzeugrückstau könne Probleme aufwerfen. Bei einer Stellprobe mit rund 20 Einsatzfahrzeugen auf den Zufahrtsstraßen will man austesten, wie sich die vorhandenen Spuren optimal ausnutzen lassen. Die Erkenntnisse sollen dann in den Alarmplan einfließen.

 

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