Presse-Archiv 2005

Kreisagentur für Arbeit lässt künftige Spargelverkäufer schulen

Training statt arbeitslos

14.04.2005

Darmstadt-Dieburg - Fünfzehn Langzeitarbeitslose, die von der Kreisagentur für Beschäftigung betreut werden, befassen sich in den nächsten vier Wochen intensiv mit Themen wie Zahlungsverkehr, Umgang mit Waagen und Gewichten, Warenkunde, Kassensystemen oder Hygieneverordnung und Umweltschutz. Außerdem erhalten sie ein ausführliches Verkaufstraining. Ziel ist es, die künftigen Verkäuferinnen und Verkäufer rechtzeitig zur Spargel- und Erdbeersaison in landwirtschaftlichen Betrieben unterzubringen.

Die Perspektiven sind günstig, denn hinter Verkaufstheken in Hofläden oder an Ständen besteht für deutsch sprechendes Personal Bedarf - im Gegensatz zum Spargelstechen. Zumal die Übernahme in ein zunächst befristetes Arbeitsverhältnis gewährleistet wird. An Lohn winken sieben Euro pro Stunde, manche Betriebe bezahlen zusätzlich sogar noch eine Verkaufsprovision. Landrat Alfred Jakoubek begrüßt die Maßnahme, die im Interesse der Langzeitarbeitslosen Sinn mache und - im Gegensatz zu den Schaufensteranträgen bei den Spargelstechern - auch Erfolg verspreche. Das Bildungszentrum des Hessischen Handels und die Beschäftigungsgesellschaft ländliche Räume, die die Schulung anbieten, haben in der Vergangenheit gut Erfahrungen gemacht. Von 80 bereits ausgebildeten Aspiranten wurden 78 in ein saisonales Geschäft übernommen, 17 davon wurden nach Ende der Saison dauerhaft weiter beschäftigt.

Die fünfzehn Kandidaten, die sich freiwillig gemeldet haben, pauken zunächst zwei Wochen Theorie, dann geht es für vierzehn Tage in die Praxis bei den Betrieben. Schließlich wird an einem zusätzlichen Tag zum Abschluss Manöverkritik geübt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen aus den verschiedensten beruflichen Bereichen, gehören unterschiedlichen Altersklassen an und haben vielerlei Erfahrungshorizonte.

Dass es neben der Theorie einen ausführlichen Praxisteil gibt, hat seine Gründe. Zum einen sollen die Bewerberinnen und Bewerber stressfrei mit Besonderheiten der jeweiligen Ware umgehen können. Außerdem besteht die Chance, das neue Metier Landwirtschaft zu erproben und das künftige Kollegenteam kennen zu lernen.

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