Presse-Archiv 2006

Kommission "Demografischer Wandel" legt Strategiepapier vor

Junge Menschen im Visier

27.02.2006

Darmstadt-Dieburg - Vor dem Hintergrund, dass sich die Altersstruktur im Landkreis bis 2050 drastisch verändert, hat sich die von Landrat Alfred Jakoubek im vergangenen Jahr initiierte Kommission "Demografische Entwicklung" in einem Strategiepapier auf vier Schlüsselthemen festgelegt. "Wir müssen jetzt agieren, um nicht später zu reparieren", begründet der Landrat die Arbeit der Kommission. Prognosen gehen davon aus, dass bis 2050 15 Prozent der Bevölkerung unter 20 Jahre sind (heute 21 Prozent), 46 Prozent sind zwischen 20 und 60 Jahren (heute 57 Prozent) und 39 Prozent sind über 60 Jahre (heute 22 Prozent). Die Gesamtbevölkerung des Landkreises wird bis 2020 voraussichtlich auf rund 300 000 ansteigen, dann aber bis 2050 auf unter 270 000 zurückgehen, so die Prognosen. "Der demografische Wandel erfordert gleichzeitig einen Wandel im Denken", sagt Landrat Jakoubek. Denn auf Grund seiner attraktiven Lage und seines wirtschaftlichen Potenzials habe der Landkreis die Chance, auf lange Sicht jung zu bleiben.

Die Kommission empfiehlt daher, sich auf vier Schlüsselthemen zu fokussieren, die gleichwohl bisher schon im Vordergrund standen: Verbesserung der Kinder- und Familienfreundlichkeit, Anpassung der öffentlichen Infrastrukturen, Optimierung der Standortattraktivität, Verbesserung der Seniorenfreundlichkeit.

Gerade auf dem weiten Feld der Kinder- und Familienfreundlichkeit gelte es, auf den bereits bestehenden erfolgreichen Aktivitäten aufzubauen. Ziel müsse es sein, so die Kommission, Rahmenbedingungen für eine Erhöhung der Geburtenzahl und für einen verstärkten Zuzug von jungen Familien zu schaffen. Eine bedarfsgerechte Kinderbetreuung für alle Altersstufen - sowohl in der Schule als auch im Kindergarten - gehört genau so dazu wie ein breites Informations- und Beratungsangebot für Eltern oder soziale Ausgewogenheit bei allen Maßnahmen zur Steigerung der Kinder- und Familienfreundlichkeit. Mit im familienfreundlichen Boot sitzen dabei das Jugendamt, die Schulabteilung, das Frauenbüro, die Volkshochschule und nicht zuletzt die Personalabteilung des Landratsamts, die zum Beispiel auf dem Gebiet flexible Arbeitszeiten Vorbildfunktion auch für andere Unternehmen ausüben soll. "Mit unseren millionenschweren Investitionen haben wir gerade im Familien- und Jugendbereich die Basis für eine gute Zukunft geschaffen", so Landrat Alfred Jakoubek. Allein für Schulmodernisierungen sind es 51 Millionen Euro, im Rahmen des Investitionsprogramms Zukunft, Bildung, Betreuung (IZBB) werden allein in diesem Jahr für Ganztagsbetreuung mehr als 7,3 Millionen Euro investiert, von denen der Landkreis zehn  Prozent zu tragen hat.

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