Presse-Archiv 2006

JoinTonic - und was tankst Du?

11.07.2006

Darmstadt-Dieburg - Alcopop trinken bis zum Koma als neuer Partyspaß, qualmende Kids in einer rauchfreien Schule oder kiffende Jugendliche vor dem Jugendzentrum - solche Szenarien gibt es auch im Landkreis Darmstadt-Dieburg. Oft sind die Erwachsenen mit den Suchtmittel-Experimenten der Jugendlichen überfordert oder hilflos, sie finden keinen Zugang zu den pubertierenden Jugendlichen. Eine mögliche Reaktion auf diese Überforderung ist das Wegsehen oder eine Bagatellisierung.

Die Fachstelle Suchtprävention des Landkreises hat daher ein Weiterbildungsmodul entwickelt, um entsprechende Fachkenntnisse für diese Thematik zu vermitteln. Das spezielle Training mit dem Titel "JoinTonic - und was tankst Du?" befasst sich mit jungen Menschen zwischen 14 und 17 Jahren, die das Experiment Suchtmittel eingegangen sind. Fachkräfte aus Jugendzentren, Kirchengemeinden, Sportvereinen und freien Trägern lernen bei dem Fortbildungsseminar kennen, welche Aspekte in der Suchtprävention eine wichtige Rolle spielen. Vorgestellt werden Methoden für die pädagogische Arbeit, es werden eigene Haltungen überprüft und Interventionsmöglichkeiten eingeübt.

Ein weiteres Angebot besteht darin, dass zwei Teamer der Kinder- und Jugendförderung  für einen Abend mit einer Gruppe von Jugendlichen ein suchtpräventives Training durchführen. Darüber hinaus ist es den Fachleuten der Suchtprävention des Kreises ein Anliegen, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern klar zu machen, dass den betroffenen Jugendlichen Regeln und Werte vermittelt werden müssen. Deshalb ist eine Debatte über Gesetze, strafbare Handlungen und Gefahren von Suchtmitteln unumgänglich. Letztlich ist eine Laissez-faire-Haltung genauso fehl am Platz wie die Forderung nach kompletter Abstinenz - außer bei illegalen Drogen. Die Arbeit mit Jugendlichen zum Thema Sucht und Drogen, Rausch und Risiko ist also für beide Seiten eine Herausforderung.

Die Fortbildung findet vom 15. bis 17. September im Kreisjugendheim in Ernsthofen statt. Anmeldeschluss ist der 20. Juli. Informationen gibt es bei Angela Lüken von der Suchtprävention des Kreises, Telefon 06151/8811491 oder E-Mail fsp@ladadi.de.

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