Presse-Archiv 2006

Sechzehnte BioTopTour des Landkreises

Radeln zwischen Ried und Sand

20.09.2006

Darmstadt-Dieburg - Zwischen Rhein und Odenwald erstreckt sich eine äußerst reizvolle Landschaft, die von zwei völlig unterschiedlichen Flächen geprägt ist: das Ried mit den ehemaligen Neckarschlingen und die trocken-heißen Binnendünen mit den Sandlebensräumen. Dr. Wolfgang Heimer, der Leiter der Unteren Naturschutzbehörde, stellt dieses interessante Gebiet im Rahmen der 16. BioTopTour des Landkreises vor. Mit dem Fahrrad geht es am Sonntag, 24. September, zu den Altneckarlachen westlich der Autobahn und zu den Dünen zwischen Bickenbach und Seeheim-Jugenheim. Die etwa 18 Kilometer lange Radtour startet um 9.30 Uhr am Parkplatz beim Bürgerhaus in Bickenbach.

Erstes markantes Ziel ist das Pfungstädter Moor mit seinen Bruchwäldern, Röhrichten, Hochstaudenfluren und mit seinem Feuchtgrünland sowie den neu angelegten Tümpeln. Feldschwirl, Blau- und Schwarzkehlchen sind nur einige der Vogelarten, die dort brüten. Nächste Station ist die Wald- und Fasanenlache, die seit einigen Jahren mit einem Windschöpfwerk zusätzlich bewässert wird. Als Erfolg dieser Maßnahme sind dort zum Beispiel Rohrweihen, Wasserrallen und Graureiher zu beobachten.

Nachdem Bickenbach durchquert ist erreichen die Natur-Radler den Südteil des Naturschutzgebiets Kalksandkiefernwälder, wo botanische Kostbarkeiten wie Federgras, Wintergrün und der vom Aussterben bedrohte Ausdauernde Lein wachsen. Andere rare Exemplare finden sich außerdem entlang der Gastrasse, an der sich durch gezielte Pflege eine reichhaltige Sandrasenvegetation mit Mauerpfeffer oder Sandstrohblume entwickelt hat. Beim Schuldorf Bergstraße hält sich auf Dünenresten noch ein kleines Vorkommen der europaweit gefährdeten Sand-Silberscharte.

Südlich der Reitsportanlage an der B 3 ist dann noch eine Vernetzungsmaßnahme von besonderer Bedeutung zu begutachten. Hier ist es in Zusammenarbeit mit dem Reitverein und der Gemeinde gelungen, die isoliert liegende Seeheimer Düne über einen Korridor mit anderen Flächen zu vernetzen. Die Vorkommen von Zwerg-Sonnenröschen und Sand-Silberscharte auf dieser neuen Fläche zeigen den Erfolg der Maßnahme.

Zur Tour zwischen Ried und Sand gibt der Landkreis ein Faltblatt mit genauer Streckenbeschreibung und naturkundlichen Erläuterungen heraus. Teilnehmer bekommen die Flyer direkt. Wer den Ausflug nachträglich auf eigene Faust unternehmen möchte, kann die Infos zur 16. und den vorangegangenen BioTopTouren bestellen (Telefon 06151/8811011) oder aus dem Internet herunter laden (www.ladadi.de/Bauen und Umwelt/Natur- und Umweltschutz).

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