Presse-Archiv 2006

Ostumgehung Ober-Ramstadts soll Verkehrsbelastung entschärfen

"Die Bürger wollen eine Lösung"

26.01.2006

Darmstadt-Dieburg - Damit Kommunen wie Ober-Ramstadt, der Stadtteil Hahn, Reinheim, Spachbrücken, Lengfeld, Zipfen und Roßdorf nach der Eröffnung des Lohbergtunnels und der Umgehung Nieder-Ramstadts nicht zusätzlichen Verkehrsbelastungen ausgesetzt sind, soll eine Ostumgehung von Ober-Ramstadt für Entlastung sorgen. Nach Auskunft von Landrat Alfred Jakoubek ist in Absprache mit der Stadt Ober-Ramstadt geplant, die K 129 als Verbindung zwischen der B 426 und der B 38 vorzusehen. Um vom Westkreis in den Ostkreis zu kommen, muss zurzeit vom Ende der Umgehung an der Kreuzung der B 426 mit der L 3106 im Süden Ober-Ramstadts entweder Richtung Hahn, Reinheim und Lengfeld zur B 45 gefahren oder über die aktuelle K 129 quer durch Ober-Ramstadt ausgewichen werden, um die B38 und dann die B 26 zu erreichen.

Nach der Eröffnung des Lohbergtunnels ist mit einer Zunahme vor allem des West-Ost-Verkehrs zu rechnen, nach der derzeitigen Situation wären die Bürgerinnen und Bürger mehrerer Kommunen die Leidtragenden. Die Ostumgehung von Ober-Ramstadt würde eine ortslagenfreie Verbindung durch so genannte ausgeräumte Feldgemarkungen ermöglichen, die teilweise jetzt schon unzumutbare Situation in einigen Gemeinden entschärfen. "Wir brauchen jetzt eine Lösung und eine schnelle Antwort auf die schon jetzt gestellten Fragen der Bürgerinnen und Bürger", sagt Landrat Alfred Jakoubek. Zumal die Ostumgehung mehrfachen Nutzen hätte. Neben der Reduzierung des innerörtlichen Verkehrs könne gerade in West-Ost-Richtung, beispielsweise von Pfungstadt nach Dieburg, die Innenstadt Darmstadt umfahren werden. Außerdem könnten neue Wohn- und Gewerbegebiete in Ober-Ramstadt erschlossen und die Georg-Christoph-Lichtenberg-Schule mit ihren rund 1000 Schülern sowie der Stadtteil Eiche Ost angebunden werden.

Die geplante Ostumgehung Ober-Ramstadts hat eine Länge von etwa zwei Kilometern, die reinen Baukosten wurden mit 9,5 Millionen Euro kalkuliert. Davon würde der Landkreis etwa acht Millionen übernehmen - vor dem Hintergrund, dass er mit etwa 60 Prozent Landeszuschüssen rechnet.

Der Kreistag befasst sich in seiner nächsten Sitzung am 6. Februar mit dem Antrag zum erforderlichen Abweichungsverfahren zum Raumordnungsplan. Es liegt außerdem ein Antrag vor, die K 128, wenn sie denn die zwei Bundesstraßen miteinander verbindet, in eine Landes- oder Bundesstraße umzuwidmen. Dabei ändert sich laut Landrat Jakoubek nichts an der Ausbauqualität. Lediglich wäre an Stelle des Kreises das Land oder der Bund Kostenträger.

Schon etwas weiter voran geschritten ist die Planung der Nordostumgehung von Darmstadt, die zusammen mit der Ostumgehung Ober-Ramstadt eine Art Entlastungsring für Darmstadt und eine verbesserte Anbindung des Ostkreises Richtung Westen ermöglicht. Landrat Alfred Jakoubek, Darmstadts Stadtbaurat Dieter Wenzel und die betroffenen Bürgermeister sind sich einig, dass ein gemeinsames Vorgehen die Verkehrsinfrastruktur in Darmstadt und im Kreis nachhaltig optimiert. Der Schutz der Bürgerinnen und Bürger vor Lärm und Abgasen habe Vorrang, doch auch die Wirtschaftsregion brauche eine Lösung. "Eine gute Verkehrsinfrastruktur bedeutet Mobilität, und Mobilität ist ein Standortfaktor", so Landrat Alfred Jakoubek.

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