Presse-Archiv 2006

Jahresbilanz von Kreisbrandinspektor Ralph Stühling

Zu viele blinde Alarme

10.03.2006

Darmstadt-Dieburg - Als ein gutes Zeichen wertet es Landrat Alfred Jakoubek, dass sich die Zahl der Aktiven bei den 84 freiwilligen Feuerwehren im Landkreis in den vergangenen Jahren stabilisiert hat. Zwar sind es mit insgesamt 2666 28 Aktive weniger als im Vorjahr, doch hat sich das Niveau in den letzten drei Jahren weitgehend gehalten (2003: 2672 und 2004: 2694). Erfreulich ist in den Augen des Landrats auch, dass sich die Zahl der aktiven Feuerwehrfrauen auf aktuell 178 gesteigert hat. Auch bei den 70 Jugendfeuerwehren des Kreises zeichnet sich Stabilität ab. Im Jahr 2005 interessierten sich 1191 Jugendliche für den Brandschutz (2004: 1196).

Die Feuerwehren im Landkreis wurden im vergangenen Jahr zu 2463 Einsätzen gerufen und damit 223 Mal weniger alarmiert als 2004. Den Löwenanteil der Einsätze machen 1381 Hilfeleistungen aus. Fast ein Viertel davon war notwendig, um ausgelaufene Mineralöle zu beseitigen. Dazu gab es 630 Brandeinsätze und 452 blinde oder böswillige Alarme, die Kreisbrandinspektor Ralph Stühling nach wie vor Kummer bereiten. Technische Mängel bei Brandmeldeanlagen und üble Scherze sind hauptsächlich der Grund dafür, dass ehrenamtlich tätige Leute nach einem Alarm tagsüber ihre Arbeitsstelle Hals über Kopf verlassen oder abends ihre Freizeit opfern und vergeblich irgendwo hinrasen, um vermeintlich helfen zu können. Bei allen Einsätzen wurden 118 Personen verletzt oder unverletzt gerettet, allerdings waren auch 12 Tote zu beklagen. Dass lediglich neun Feuerwehrangehörige bei Einsätzen verletzt wurden, schreibt Landrat Jakoubek dem hervorragenden Ausbildungsstand zu. Rund 110 000 Übungsstunden haben die Brandschutzkräfte aufgewendet, um fit zu sein für die Stunde X.

Ein weites Gebiet ist der vorbeugende Brandschutz. Dazu gehören Gefahrenverhütungsschauen genauso wie Stellungnahmen zu Baugenehmigungsverfahren, Brandschutzseminare oder auch die umfangreiche Beratung von Architekten und Bauherren. 1363 Tätigkeiten wurden in diesem Zusammenhang wahr genommen.

Landrat Alfred Jakoubek zollt den Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmännern hohen Respekt: „Das ehrenamtliche Engagement für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger ist nicht hoch genug zu würdigen”. Ebenso müsse die Bereitschaft vieler Arbeitgeber, Feuerwehrleute für ihr Ehrenamt frei zu stellen, gelobt werden.

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