Presse-Archiv 2007

Erfolgreiche Schulsanierung in Eigenregie

14.09.2007

Darmstadt-Dieburg – „In den vergangenen fünf Jahren hat der Landkreis rund 44 Millionen Euro für seine Schulen investiert“, berichtet Landrat Alfred Jakoubek und füllt damit die Aussage mit Inhalt, dass Schulen im Landkreis Priorität haben. Für keinen anderen Bereich gibt der Landkreis so viel Geld aus, wie für seine Schulen. Und das ist gut investiertes Geld, so Landrat Jakoubek. Kontinuierlich werden die Schulen im Kreis renoviert und Instand gehalten, um so den Schäden entgegen zu wirken, die der Zahn der Zeit hinterlässt. Hinzu kommen neue Standards für mehr Sicherheit und eine bessere Ausnutzung von Energie, denen durch bauliche Maßnahmen Folge geleistet wird. Rund 33 Millionen Euro flossen in Sanierungsmaßnahmen, die restlichen 11 Millionen Euro wurden für rund 15 000 Klein- und Reparaturaufträge ausgegeben. Zusätzlich hat der Kreis Fördermittel vom Bund und vom Land Hessen akquiriert, die er beispielsweise in Umbaumaßnahmen für das Ganztagsschulprogramm investiert hat.

In einem nun vorgelegten Bericht zieht Kreisschuldezernent Christel Fleischmann eine Fünfjahresbilanz über die durchgeführten Maßnahmen an den Landkreisschulen. An mehreren Schulen wurden in den vergangenen Jahren neue Klassenräume geschaffen, Aufstockungen vorgenommen oder An- und Neubauten erstellt. Dafür wurden insgesamt rund 7 Millionen Euro in die Hand genommen. Zu den größeren Vorhaben in diesem Bereich zählt der Neubau der Babenhäuser Bachwiesenschule und der Neubau der Hahner Schule ebenso wie die Erweiterungen an der Hessenwaldschule und Peter-Petersen-Schule in Weiterstadt, an der Lessingschule in Erzhausen, an der Friedrich-Ebert-Schule in Pfungstadt und der Justin-Wagner-Schule in Roßdorf.

Auch der Bereich Sport und Bewegung war ein wichtiger Schwerpunkt in dem genanten Zeitraum. Rund 5 Millionen Euro hat der Landkreis für die Sanierung und Modernisierung von Sporthallen ausgegeben. In der Gemeinde Groß-Zimmern wurde eine neue Sporthalle errichtet. Zwei weitere neue Sporthallen werden in den nächsten Jahren in Pfungstadt und Seeheim neu entstehen. Die Kosten belaufen sich dafür auf jeweils rund 4 Millionen Euro.

Dass Vandalismus dort am besten im Zaum gehalten wird, wo Räume und Gebäude regelmäßig gepflegt werden, weiß jeder, der öffentlich genutzte Gebäude in Schuss halten muss. Nach diesem Prinzip geht auch der Kreis vor und hat deshalb seit 2002 rund 180 000 Euro in Maler- und Verputzarbeiten investiert. Hinzu kommen 2,3 Millionen Euro für die Erneuerung von Fassaden und Außenanlagen, die sowohl aus sicherheitstechnischen Gründen als auch unter dem Aspekt des Wohlfühlens einer Renovierung unterzogen wurden. Die WC-Anlagen an den Kreisschulen wurden in den letzten fünf Jahren mit einer Summe von 600 000 Euro saniert. Weitere Maßnahmen werden hier folgen, dafür ist eine Summe von 1 Million Euro vorgesehen.

Fachräume, vorrangig für den naturwissenschaftlichen Unterricht aber auch für die Forscherwerkstätten an Grundschulen oder die Musikerziehung werden in den nächsten fünf Jahren mit einer Summe von rund 5 Millionen Euro hergerichtet oder modernisiert. Außerdem wurden an mehreren Schulen alte Teppiche aus Klassenzimmern entfernt und durch pflegeleichte PVC-Böden ersetzt. Um dennoch eine angenehme Akustik in den Räumen zu haben, werden zukünftig rund 270 000 Euro für dämmende Decken, Wände oder Textilien ausgegeben. Für einen besseren Sonnenschutz sollen – je nach Bedarf an den betroffenen Schulen – Jalousien, Lamellen oder Vorhänge für insgesamt rund 600 000 Euro sorgen.

Ab 2008 werden die 19 Stahlbetonschulen im Kreis aus den 60er und 70er Jahren entkernt und auf der Basis von aktuellen umweltverträglichen und bautechnischen Standards grundsaniert. Die Kosten dafür belaufen sich auf mindestens 50 Millionen Euro. Die Sanierungen sollen in den nächsten fünf Jahren an allen Schulen abgeschlossen sein. Zu diesen Schulen gehört auch die Georg-Christoph-Lichtenberg-Schule in Ober-Ramstadt, mit deren Sanierungskonzept sich der Kreis erfolgreich um Fördermittel des bundesweiten Modellvorhabens „Niedrigenergiehaus im Bestand für Schulen“ beworben hat. Die Förderung der Schulsanierung erfolgt durch zinsverbilligte Kredite, deren Höhe sich nach der zu erwartenden Energieeinsparung richtet. „Mit der Umsetzung des Vorhabens an der Lichtenberg-Schule werden wir auch einen Gewinn an Know-How erlangen, das auch in die Konzepte für die anderen Schulen einfließen wird“, so die Einschätzung des Schuldezernenten.

„Unsere Schulen werden in Eigenregie saniert und erhalten“, erläutert Fleischmann weiter. Das habe sich in der Vergangenheit bewährt und werde auch in Zukunft beibehalten. Denn auf diese Weise könne der Landkreis flexibel auf die Herausforderungen der kommenden Jahre reagieren, die durch den demografischen Wandel geprägt sein werden. Darüber hinaus wurde in einer Machbarkeitsstudie geprüft, ob auch das Konzept der Public-Privat-Partnership für die Schulsanierungen lohnenswert sei. Dieses Modell rentiere sich vor allem dann, wenn besonders hohe Investitionsvolumen erbracht werden müssen. Da der Landkreis sich jedoch kontinuierlich um seine Schulen kümmert, erfüllen dieses Kriterium jedoch nur zehn der insgesamt 81 Landkreisschulen. „Wenn also 71 unserer Schulen effizienter in Eigenrealisierung saniert und bewirtschaftet werden, dann ist es auch sinnvoll, die restlichen zehn Schulen über diesen Weg instand zu halten“, so Fleischmann.

 

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