Presse-Archiv 2008

Verleihung des Dr. Dagmar-Morgan-Preises

28.02.2008

Darmstadt-Dieburg – Der Dr. Dagmar-Morgan-Preis wird am Vorabend des Internationalen Frauentages, dem 7. März, mit einem Festakt in Roßdorf verliehen. Bewerberinnen waren eingeladen, Arbeiten oder Projektideen einzureichen, die sich mit dem Thema „Gesundheit und Krankheit aus Frauensicht“ befassen.

„Dass Ursachen und Symptome für Krankheiten bei Frauen und Männern unterschiedlich gelagert sein können, ist sowohl bei Medizinern als auch bei Patienten unzureichend bekannt“, berichtet Erster Kreisbeigeordneter Klaus Peter Schellhaas. Folge sei nicht selten, dass Diagnosen falsch gestellt würden, an die sich eine Fehlbehandlung anschließt. Mit der Preisverleihung solle nicht nur beispielgebende Arbeit im Landkreis im Dienste der Frauengesundheit gefördert werden, wichtig sei auch, diese Thematik noch stärker in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses zu rücken.

„Bereits der Bericht der Bundesregierung zur gesundheitlichen Situation von Frauen in Deutschland von 2001 zeigte, dass der geschlechtsspezifische Blick auf Krankheiten unerlässlich ist“, erläutert Monika Abendschein, stellvertretende Frauenbeauftragte im Landkreis. Der Landkreis habe sich deshalb gemeinsam mit den Frauenbeauftragen und Fachfrauen im Kreis diesem Schwerpunktthema gewidmet. Mit den Tagungen „Geschlechterblindheit in der Medizin“ im Jahr 2004 und „Soziale Lage, Gesundheit, Geschlecht“ im Jahr 2007 seien wichtige Akzente gesetzt worden. Mehr Wissen über Gesundheit und Krankheit bei Frauen und Männern könne im äußersten Fall sogar Leben retten, so Abendschein. Gutes Beispiel sei das Thema Herzinfarkt. Gemeinhin werde angenommen, dass in der Regel Männer von dieser Erkrankung betroffen sind. Tatsächlich kämen jedoch mehr als 50 Prozent der Frauen durch Herz-Kreislauf-Krankheiten zu Tode. Frauentypische Beschwerden wie Übelkeit oder Erbrechen würden oftmals nicht mit der männertypischen Krankheit in Verbindung gebracht. Brustkrebs, Empfängnisverhütung, Essstörungen, Medikamentenmissbrauch oder häusliche Gewalt seien weitere Themen, die Frauen betreffen und Sensibilität sowie Kenntnisse von Ärzten und Umwelt erfordern.

Der Dr. Dagmar-Morgan-Preis erinnert an die erste Kreisfrauenbeauftragte im Landkreis Darmstadt-Dieburg, die 1997 im Alter von 53 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit starb. Dr. Dagmar Morgan leistete Pionierarbeit für die Frauen im Landkreis und stellte den ersten Frauenförderplan der Kreisverwaltung auf. Sie organisierte ein breites Netzwerk von Frauengruppen und Initiativen, setzte sich für die Einrichtung des Frauenhauses ein, rief die Frauen-Kunst-Tage ins Leben und entwickelte eine breite Initiative zur Erhöhung des Mädchenanteils in gewerblichen und technischen Berufen. Der Dr. Dagmar-Morgan-Preis wurde 2006 von den kommunalen Frauenbeauftragten der Städte und Gemeinden im Landkreis initiiert und wird in diesem Jahr zum zweiten Mal verliehen. Mit regelmäßig wechselnden Schwerpunktthemen werden herausragende Projekte und Maßnahmen von Einzelpersonen, Vereinen, Betrieben und Organisationen ausgezeichnet. Der Preis ist mit einem Festakt und einer finanziellen Anerkennung verbunden und wird durch eine Statue symbolisiert, die in diesem Jahr von einer Künstlerin aus Roßdorf geschaffen wurde. Der Dr. Dagmar-Morgan-Preis wird diesmal von der Familie Morgan, der Gemeinde Roßdorf, dem Lions Club – Louise Büchner, der Firma Merck und die Firma r-biopharm gestiftet.

Die Preisverleihung findet im Rahmen einer gemeinsamen Veranstaltung des Landkreises Darmstadt-Dieburg, der Gemeinde Roßdorf und der Buchhandlung Bücherinsel Roßdorf statt. Erster Kreisbeigeordneter Klaus Peter Schellhaas wird zum Thema „Perspektiven eröffnen - Chancen entdecken“ sprechen, Bürgermeisterin Christel Sprößler gibt einen Rückblick auf 15 Jahre Gleichstellungsarbeit in Roßdorf. Vor der Preisübergabe berichtet Alexis Morgan über das Wirken ihrer Mutter, Dr. Dagmar Morgan.

Freitag, 7. März 2008, 17.30 Uhr

Roßdorf, „Sonnensaal“, Darmstädter Straße 9, Eingang Alte Bahnhofstraße

Wir laden Sie ein, in Wort und Bild zu berichten.

An die Preisverleihung schließt sich ab 20 Uhr das Viren-Varieté „Die Steptokokken“ an, für das ein Eintrittsgeld von 10 Euro erhoben wird.

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