Presse-Archiv 2008

Presseeinladung – Fachtagung Rechtsextremismus

28.10.2008

Darmstadt-Dieburg – Die Kinder- und Jugendförderung des Landkreises Darmstadt-Dieburg lädt zu der „Fachtagung Rechtsextremismus und pädagogische Strategien“ ein

am Donnerstag, 30. Oktober 2008, 9.30 bis 16.45 Uhr

Kreisverwaltung des Landkreises Darmstadt-Dieburg, Kreistagssitzungssaal, Jägertorstraße 207, Darmstadt-Kranichstein.

Wir laden Sie ein, in Wort und Bild zu berichten.

Information: Dass manche Jugendliche empfänglich sind für rechtsextreme Ideen und auch bereit sind, sich rechten Gruppierungen anzuschließen, ist kein neues Phänomen. Gleichermaßen beständig ist die Suche nach Lösungen, die Jugendliche von rechten Parolen und Ideologie fernhalten. Mit der Fachtagung will die Kinder- und Jugendförderung des Landkreises Gesinnung und Erscheinungsformen des Rechtsextremismus in seinen aktuellen Facetten beleuchten, um zeitgemäße Konzepte für die außerschulische Jugendarbeit entwickeln zu können, die Jugendliche von rechtsextremen Gruppen und rechtem Gedankengut fern halten. Referate und Workshops sollen "Anstöße" zur Diskussion geben und zum Praxistransfer für die kommunalen Jugendförderungen und Jugendbildungswerke dienen. Auf einem Markt der Möglichkeiten stellen sich Initiativen und Einrichtungen vor, die gegen Rechts aktiv sind.

Programm

10 Uhr Begrüßung durch Klaus Peter Schellhaas, Erster Kreisbeigeordneter

10.30 Uhr Erlebniswelt Rechtsextremismus, Einführungsreferat von Dr. Reiner Becker (Landeskoordinierungsstelle des "Beratungsnetzwerks Hessen: Mobile Intervention gegen Rechtsextremismus").
Mit neuen und niedrigschwelligen Angeboten versuchen rechtsextreme Organisationen Jugendliche anzusprechen. Gleichzeitig hat sich eine rechte Jugendkultur etabliert und ausdifferenziert und ihre Mitglieder sind eine zentrale Zielgruppe rechtsextremer Organisationen. Wie stellt sich eine Jugendarbeit der extremen Rechten exemplarisch dar?

12.30 Uhr Pause und Markt der Möglichkeiten, 13 Uhr Mittagessen

14 Uhr Workshops

Workshop 1: Familie und Rechtsextremismus (mit Dr. Reiner Becker und Kollegen des JBW-Stadt Gießen)

Familie ist sowohl ein zentraler Ort in der Herausbildung von rechtsextremen Einstellungen als auch ein Ort des Konflikts zwischen Eltern und Kindern um die "rechte Sache". Welche Differenzierungen können hierbei für den Sozialisationsort Familie beschrieben werden? Und welche Möglichkeiten bzw. Grenzen resultieren hieraus für den Umgang von Eltern mit ihren rechtsextremen Söhnen oder Töchtern?

Workshop 2: Internet (mit Alexandra Beyersdörfer, jugendschutz.net)

Im Internet finden sich unglaublich viele Angebote mit rechtsextremen Inhalten. Viele davon sind für Jugendliche attraktiv gestaltet. Die Ab-sicht der Betreiber ist, junge Netz-Surfer anzusprechen, sie mit subtiler Propaganda einzufangen und für die Szene zu ködern. Ziel des Workshops ist es einerseits, Internetseiten mit rassistischen, antisemi-tischen oder gewaltverherrlichenden Inhalten kennen zu lernen und andererseits sollen Ideen und Materialien vorgestellt werden, um mit Jugendlichen das Thema zu bearbeiten und sie zu einer kritischen Auseinandersetzung anzuregen.

Workshop 3: Zivilcouragetraining (mit einem Vertreter von Netzwerk für Demokratie Courage, NDC)

Die Teilnehmenden sollen zu Zivilcourage ermutigt werden. Was tun bei rechten Sprüchen, Anmachen oder Gewalt? Wie kann man sich auf solche Situationen vorbereiten, um überhaupt reagieren zu können? Wie schütze ich mich selbst und mögliche Opfer? Mit Hilfe von kleinen Rollenspielen, sollen sich die Teilnehmenden mit diesen Fragen aus-einander setzen und erste Anregungen für Zivilcourage erfahren.

Workshop 4: Strategien in pädagogischen Einrichtungen (mit Christa Kaletsch, Deborah Krieg, Jugendbegegnungsstätte Anne Frank)

„Demokratie und Menschenrechte“ - was können Institutionen tun, wenn sie mit Vorkommnissen mit rechtsextremen Hintergrund (Äuße-rungen und Verhaltensweisen von Besuchern oder Mitarbeitern, Mit-gliedschaft von Institutionsangehörigen in rechtsextremen Organisatio-nen oder ähnlichem) betroffen sind. Anhand Erfahrungen aus der Praxis und Erkenntnissen wissenschaftlicher Studien werden Reakti-onsmuster und Dynamiken in Institutionen dargestellt und diskutiert. Aufgrund dieser Analyse können entsprechende Handlungsoptionen für Prävention und Intervention entwickelt werden.

16 Uhr Beratungsnetzwerk Hessen

16.45 Uhr Ende der Tagung

Die Tagung ist eine Kooperation mit dem Hessischen Landkreistag und dem Hessischen Städtetag und  wird unterstützt vom Hessischen Sozialministerium.

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