Presse-Archiv 2008
Preiswerte Müllentsorgung im Kreis
25.09.2008
Darmstadt-Dieburg - Als eine deutliche Bestätigung des für den Landkreis Darmstadt-Dieburg entwickelten Abfallwirtschaftskonzepts sieht Landrat Alfred Jakoubek eine Studie über die Müllgebühren in Hessen. Die Studie wurde im Auftrag der Industrie- und Handelskammer von der Justus-Liebig-Universität in Gießen erstellt. Danach müssen die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises Darmstadt-Dieburg nach Eschborn die zweitgeringste Müllgebühr entrichten. Auf der Basis eines Vier-Personen-Haushalts und bei einem jährlichen Abfallaufkommen pro Person von 150 Kilogramm Restmüll, 85 Kilogramm Altpapier und 100 Kilogramm Bioabfall müssen laut Studie Landkreisbürger lediglich 96 Euro bezahlen. Damit liegt der Landkreis zusammen mit Kelsterbach auf Platz zwei. Beim Spitzenreiter Eschborn kostet es 86 Euro, am Ende der Skala liegt Amöneburg mit 576 Euro. In unmittelbarer Nachbarschaft können neben Kelsterbach (ebenfalls 96 Euro) nur einige Kommunen aus dem Landkreis Offenbach (122 bis 130 Euro) mit Darmstadt-Dieburg einigermaßen mithalten. Der Durchschnitt in Hessen liegt bei rund 260 Euro.
"Die beispielhafte Infrastruktur und Organisation der Abfallwirtschaft macht sich im wahren Wortsinn bezahlt", sagt Kreisbeigeordneter Christel Fleischmann. Dazu gehören die Leerung nach Bedarf über das Strichcodesystem genau so wie die gute Sammelmoral der Bürgerinnen und Bürger. Nicht umsonst ist Darmstadt-Dieburg "Hessenmeister" in der Disziplin Restmüllentsorgung. Gerade mal rund 80 Kilogramm Restmüll hat jeder Einwohner in seine graue Tonne gestopft, der Durchschnitt in Hessen ist doppelt so hoch. Auch beim Biomüll sind die Darmstadt-Dieburger vorbildlich. Knapp 200 Kilogramm Grünabfall wandern in die grüne Tonne beziehungsweise auf eine der fünf kreiseigenen Kompostierungsanlagen (Durchschnitt Hessen rund 120 Kilogramm). Und auch bei Papier und Gelber Sack gehören die Kreisbewohner zu den eifrigsten Sammlern. Als eine wertvolle Hilfe für die Haushalte hat sich der "Wegweiser durch die Abfallwirtschaft" erwiesen, in dem die Entsorgungsmöglichkeiten detailliert beschrieben sind (Download unter http://www.ladadi.de/Abfallwegweiser.1078.0html).
"Das gesamte Paket unserer Abfallwirtschaft ist nicht nur bürgerfreundlich, sondern trägt auch zu einer positiven Umweltbilanz bei", betont Christel Fleischmann. Zur Organisationsform der Kreis-Abfallwirtschaft gehören der Zweckverband Abfall- und Wertstoffsammlung (ZAW), das DA-DI-Werk mit seinen fünf Kompostierungsanlagen, die Arbeitsinitiative Zerlegung und umweltgerechtes Recycling von Elektro-Altgeräten (AZUR) und der Zweckverband Abfallverwertung Südhessen (ZAS), der, wie Verbandsvorsitzender Landrat Alfred Jakoubek mitteilt, seine Verbrennungsgebühren seit mehr als zehn Jahren konstant hält. Auch wenn die aktuellen Ergebnisse äußerst positiv seien, werde man das Abfallwirtschaftskonzept konsequent weiterverfolgen. Allerdings gelte es, so Christel Fleischmann, angesichts der Entwicklung andere Prioritäten zu setzen. Die Schwerpunkte liegen in einer langfristigen Entsorgungssicherheit auf hohem ökologischem Niveau, in einer effizienten Nutzung der stofflichen und energetischen Potenziale der Abfälle sowie in der Optimierung der sowieso schon kundenfreundlichen Sammelsysteme. Ziel sei eine effektive Kreislaufwirtschaft, die berücksichtige, dass Abfall heutzutage eine immer wichtiger werdende Ressource mit wachsender Bedeutung auch für die Energiegewinnung und den Klimaschutz sei.