Presse-Archiv 2008

VAB und OB Herzog lehnen MobiTick-Kooperation ab

27.05.2008

Darmstadt-Dieburg – Trotz jahrelangem Einsatz von Landrat Alfred Jakoubek und Volker Sparmann, Sprecher des Rhein-Main-Verkehrsverbunds (RMV), ließen sich der Oberbürgermeister der Stadt Aschaffenburg, Klaus Herzog, und die Verkehrsgemeinschaft am Bayerischen Untermain (VAB) nicht dazu bewegen, die Schülerjahresfahrkarte MobiTick für Fahrten von Schülern aus dem östlichen Landkreis zu Schulen in Aschaffenburg anzuerkennen. In der Begründung von Oberbürgermeister Herzog heißt es, dass die Erweiterung der Gültigkeit des MobiTick eine Übervorteilung von Schülern an der Grenze zum Landkreis Darmstadt-Dieburg zur Folge hätte und Ansprüche von Schülern in anderen Grenzgebieten nach sich ziehen könnte. Die Stadt Aschaffenburg sieht dadurch erhebliche finanzielle Aufwendungen auf sich zukommen.

Bei einem persönlichen Gespräch mit einer Elterninitiative in Schaafheim, an dem auch der Geschäftsführer der Darmstadt-Dieburger Nahverkehrsgesellschaft (DADINA), Matthias Altenhein, und Volker Sparmann beteiligt waren, brachte der Landrat sein Unverständnis gegenüber der Haltung des Aschaffenburger Oberbürgermeisters zum Ausdruck. „Wo ein politischer Wille ist, gibt es auch Wege“, so der Landrat. Die Eltern hatten dem Landrat auf seiner Kreisbereisung im vergangenen Jahr ihre persönliche Betroffenheit in dieser Angelegenheit nahe gebracht.

Dabei war das Angebot von Landrat Jakoubek an Oberbürgermeister Herzog so unbürokratisch wie plausibel. Die rund 100 Kinder, die aus dem Landkreis in die bayerischen Schulen fahren, sollten das MobiTick auch für erforderliche Strecken innerhalb des Gebiets des VAB nutzen können, während im Gegenzug die VAB-Fahrscheine der rund 200 Schüler, die aus dem Bayerischen in die Landkreisschulen kommen, auch im Gebiet der DADINA gültig sein sollten.

Derzeit zahlen Eltern jährlich für eine MobiTick für das DADINA-Gebiet 252 Euro als Abonnenten bzw. 258 Euro als Einzelzahler. Für die Strecke im Einzugsbereich der VAB müssen sie nochmals rund 560 Euro pro Jahr berappen, von denen ihnen auf Antrag 25 Prozent erstattet werden. „Mit dem Odenwaldkreis haben wir eine gute Lösung für eine ähnliche Situation gefunden“, erläutert Landrat Jakoubek. Dank einer Vereinbarung zwischen DADINA und der Odenwald-Regional-Gesellschaft (OREG) kostet eine Jahresfahrkarte, die in beiden Gebieten nutzbar ist, 573 Euro bzw. 579 Euro.

Die Eltern aus Schaafheim fühlen sich durch diese beträchtlichen Mehrkosten für nur wenige Kilometer benachteiligt und in ihrer Freiheit, die Schule für ihre Kinder selbst auszuwählen eingeschränkt. Sie haben dem Landrat nun einen weiteren Vorschlag gemacht, mit dem sich die Kosten für die Fahrten ihrer Sprösslinge reduzieren und das Verrechnungsverfahren vereinfacht wird - unabhängig von OB Herzog und der VAB. Der Landrat hat zugesagt, diese Option zu prüfen und mit allen Beteiligten zu erörtern.

 

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