Presse-Archiv 2009

Gemeinsamer IT-Standard an den 81 Schulen

30.10.2009

Das Projektteam mit Vertreterinnen und Vertretern des Hessischen Kultusministeriums und der Firmen 7P Consulting, Bechtle und Vodafone beim Abschlusstreffen.

Darmstadt-Dieburg - Mit einer einheitlichen IT-Infrastruktur zunächst im Verwaltungsbereich steuern die 81 kreiseigenen Schulen eine nachhaltige Verbesserung des Lernumfelds an. Die Zeiten von Strichlisten für Statistiken sind beispielsweise in den Schulverwaltungen vorbei, ein gemeinsamer Standard ermöglicht den Umgang mit Word, Excel oder Outlook. So sind etwa Adressen oder Termine jederzeit abrufbar und können schulweit koordiniert werden. Außerdem können die Schulen problemlos untereinander kommunizieren und beispielsweise Schülerdaten für die Schulstatistik austauschen. "Bisher geschah dies weitgehend in Papierform", berichtet Kreisbeigeordneter Christel Fleischmann.

Die größte Hürde für dieses Projekt waren, so Fleischmann, zum Teil total veraltete Hardware, unterschiedliche Kenntnisse in den einzelnen Schulen und unzureichende Sicherheitsstandards. In einem wahren Kraftakt hat Projektleiter Rainer Leiß vom Landkreis in den vergangenen Monaten die IT-Ausstattungen der Schulen in Kooperation mit dem Bechtle IT-Systemhaus Rhein-Main sowie mit Vodafone und der Beraterfirma "7P" entsprechend auf Vordermann gebracht. Problematisch war in diesem Zusammenhang auch die Situation der Brandbreiten, vor allem in ländlichen Gegenden wie Heubach oder Wiebelsbach, aber auch auf dem "Campus Auf der Leer". Die dort angesiedelten fünf Schulen mit hohen Schülerzahlen wiesen nur unzureichende Bandbreiten auf. Die Lösung ist ein Anschluss an das mit Glasfaser versorgte Kreishaus Dieburg über ein Richtfunknetz.

Ein weiterer Vorteil des Schul- und Verwaltungsnetzes ist der optimierte Sicherheitsstandard für Daten. E-Government-Abteilungsleiter Rainer Leiß und die Firma Bechtle entwickelten ein umfassendes Sicherheitskonzept. Nicht zuletzt wurde ein "User Helpdesk" installiert, eine Art Hotline, über die Softwareprobleme genauso wie die Neuinstallation betroffener Rechner abgewickelt werden können. "Damit sparen wir nicht nur Zeit, sondern reduzieren auch die Servicekosten", so Schuldezernent Christel Fleischmann.

Für das Projekt gibt es ein Gesamtbudget von 600 000 Euro, das über das Sonderinvestitionsprogramm des Landes abgedeckt ist. Wobei das Land Hessen generell 100 000 Euro beisteuert. Das Geld dient nicht nur der Vernetzung des Verwaltungsbereichs, sondern auch der Funkvernetzung sowie der Modernisierung der pädagogischen Infrastruktur an der Landrat-Gruber-Schule. Dort wird mit dem Projekt die Ausstattung für die IT-Ausbildung auf den neuesten Stand gebracht. Außerdem werden, so blickt Christel Fleischmann in die Zukunft, an den Schulen Notebook-Klassen, mehr Computer-Räume und die verstärkte Nutzung neuer Medien angestrebt. Bei der Umsetzung sollen auch die Schulleitungen eingebunden werden. "Wir hoffen auf einige pfiffige Ideen für die Praxis", sagt Kreisbeigeordneter Christel Fleischmann.

Inzwischen wurde auch ein Beirat gebildet, zusammengesetzt aus Vertretern aller Schulformen im Landkreis, aus den Schulsekretärinnen und der Firma Bechtle. In diesem Gremium werden die einzelnen Schritte zur Weiterentwicklung abgestimmt. Nicht zuletzt hat der Kreisausschuss datenschutzrechtliche Belange in einer Nutzungsordnung festgelegt. Die Absicherung des Datenschutzes war inzwischen auch der Grund dafür, dass der Hessische Datenschutzbeauftragte das Projekt als vorbildlich bezeichnet hat und es in seinen nächsten Tätigkeitsbericht aufnimmt.

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