Presse-Archiv 2009

Klartext von Landrat Jakoubek für Politik und Wirtschaft

23.09.2009

Auszeichnung der Unternehmen des Jahres 2009 des Landkreises Darmstadt-Dieburg. Von links: Landrat Alfred Jakoubek, Katharine Schnelting-Anslinger und Gerald Schölzel (Lufthansa Training und Conference Center), Michael Knoll (Pro Novum), Nina Kehler und Donald Schaefer (Resopal Groß-Umstadt), künftiger Landrat Klaus Peter Schellhaas.

Darmstadt-Dieburg – Landrat Alfred Jakoubek nutzte das Wirtschaftsgespräch, um auch Entscheidungsträgern die Herausforderungen der Finanzkrise für den Landkreis Darmstadt-Dieburg vor Augen zu führen. Rund 140 Vertreter von Wirtschaft und Politik waren seiner Einladung zu diesem Forum gefolgt, das sich als Netzwerk für Newcomer wie für Senior-Experten seit 23 Jahren etabliert hat.

„Auch der Landkreis Darmstadt-Dieburg wird die Krise noch stärker zu spüren bekommen. Im Vergleich mit anderen werden wir sie aufgrund unserer Rahmenbedingungen besser bewältigen können“, so die Prognose von Landrat und Wirtschaftsdezernent Jakoubek. Familien, Schulen, Vereine, das Ehrenamt und eine präventive Sozialpolitik müssten auch künftig die Prioritäten politischen Handelns sein. Eine vielfach gelobte Infrastruktur, zu der die Erneuerung der Odenwaldbahn und der Bau von Umgehungsstraßen gehören, und das Miteinander von Politik und Wirtschaft trage dazu bei, dass der Landkreis jenseits der hessischen Mainlinie seit Jahren die niedrigste Arbeitslosenquote zu verzeichnen habe. Schnell habe der Landkreis auch auf die Konjunkturpakete von Bund und Land reagiert. 44 Millionen Euro dieser Mittel fließen nun in die Kreisschulen, für die der Landkreis ein Investitionsprogramm in Höhe von rund 140 Millionen Euro aufgelegt hat. Landrat Jakoubek hob den Einsatz der Mitarbeiter in der Kreisverwaltung hervor, die mit großer Sorgfalt und dennoch unter Hochdruck Maßnahmen ausschreiben, Aufträge vergeben und begleiten. Die überwiegende Zahl der Aufträge gehen an Unternehmen im Landkreis. Jakoubek beklagte gleichzeitig die Preisentwicklung, die mit der Fülle von Vergaben an Handwerk und Dienstleistern verbunden sei. „Man sollte nicht das Maß verlieren“, so der Landrat. Eine Preissteigerung um 300 Prozent sei nicht akzeptabel. Positiv ist laut Jakoubek, dass die Investitionen gemeinsam von den Kreistagsfraktionen beschlossen wurden.

Anschließend sprach Landrat Alfred Jakoubek drei Unternehmen für ihr besonderes Engagement Anerkennung aus. Die Pro Novum GmbH erhielt eine Ehrung, weil sie ein vorbildliches Projekt zur Integration von Menschen mit Behinderung in den Arbeitsmarkt umsetzt. Die Resopal GmbH Groß-Umstadt wurde als „Unternehmen des Jahres 2009 für zukunftsweisende Innovationen“ ausgezeichnet. Das Unternehmen stellt mit seinem Projekt M die Menschen in den Mittelpunkt seiner Unternehmensaktivitäten und fördert Eigenverantwortung. Donald Schaefer, Geschäftsführer von Resopal, sagte: „Sie haben mit dieser Ehrung den Mitarbeitern Freude bereitet, da bin ich stolz drauf“. Das Lufthansa Training & Conference Center in Seeheim-Jugenheim wurde „Unternehmen des Jahres 2009 für herausragende Investitionen“. Geschäftsführer Gerald Schölzel erinnerte daran, dass für die Leitung der Lufthansa der Standort in Seeheim-Jugenheim nicht selbstverständlich war. Die zugesicherte Unterstützung von Landrat Jakoubek und Bürgermeister Olaf Kühn habe den Ausschlag gegeben. „Es wurde Wort gehalten. Wir konnten unseren Terminplan halten, weil auf kurzem Wege Lösungen gefunden wurden“, so Schölzel. Abschließend verlieh Landrat Jakoubek den „Weinehrenpreis des Landkreises Darmstadt-Dieburg“ an das Weingut Edling in Roßdorf. Gebietsweinkönigin Annika Büchler unterstrich in ihrer Ansprache die besondere Bedeutung des Weingutes für das Weinanbaugebiet Hessische Bergstraße.

Faszination löste nicht zuletzt der Vortrag von Klaus Landzettel vom Deutschen Institut für Luft- und Raumfahrt aus. Anhand einer Aufnahme zeigte der einstige Roßdörfer dem Publikum, wie ein Kranz von ausgedienten Satelliten die Erde umgibt, mit denen einst Nachrichten, Verkehrsmeldungen und Wetterprognosen möglich wurden. Landzettel stellte dar, wie Roboter – ausgestattet mit einem Höchstmaß an Feinmotorik und Reaktionsfähigkeit - Satellitenschrott in einer Entfernung von 36 000 Kilometern beseitigen oder nicht mehr funktionsfähige Satelliten reparieren. Die Forschung für das Orbit wird laut Landzettel, der an der TU Darmstadt studiert hat und seit 18 Jahren für Luft- und Raumfahrt forscht, in Zukunft auch auf der Erde von Nutzen sein, wenn ähnlich ausgestattete Roboter in der Chirurgie eingesetzt werden.

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