Presse-Archiv 2011

Artenschutzprojekt „Messeler Hügelland“ ab sofort online

„Nur was wir kennen und verstehen, können wir auch schützen“

12.12.2011

Projektgebiet Messeler Hügelland (Foto: messeler-huegelland.de)

Sibirische Schwertlilie (Foto: messeler-huegelland.de)

Gelbbauchunke (Foto: messeler-huegelland.de)

Pressemeldung im Original

Darmstadt-Dieburg - Ab sofort informiert die Internetseite www.messeler-huegelland.de über das Naturschutzprojekt „Messeler Hügelland“, das der Landkreis Darmstadt-Dieburg in Zusammenarbeit mit dem Land Hessen und der Wissenschaftsstadt Darmstadt seit Mai 2010 bis voraussichtlich 2015 umsetzt. Beteiligt sind auch die Stadt Dieburg, die Gemeinden Eppertshausen, Groß-Zimmern, Messel, Münster und Roßdorf sowie Naturschutzverbände.

Das Hessische Umweltministerium fördert das Artenschutzprojekt Messeler Hügelland mit 50.000 Euro im Jahr. „Mit dem Geld werden gezielte Maßnahmen zur nachhaltigen Sicherung und Förderung der Artenvielfalt umgesetzt“, betont Hessens Umweltministerin Lucia Puttrich. Das Messeler Hügelland mit der Welterbestätte Grube Messel sei nicht nur wertvoller Naherholungsraum für die Menschen der angrenzenden Kommunen, sondern auch Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. „Einen besonderen Schwerpunkt legen wir dabei auf die umweltpädagogischen Angebote für Kinder und Jugendliche, um den Lebensraum der verschiedenen Tiere und Pflanzen begreifbar zu machen“, so die Ministerin.

„Wir wünschen uns, dass wir noch mehr Menschen für das Messeler Hügelland und seine besondere Bedeutung für den Artenschutz in den heimischen Wäldern begeistern können“, berichtet Kreisbeigeordneter und Umweltdezernent Christel Fleischmann. Das Projekt sei vom Landkreis Darmstadt-Dieburg initiiert worden. Auf der neuen Website könne man nachlesen, welche Aktivitäten für den Erhalt und die Entwicklung dieses besonderen Lebensraums bereits umgesetzt wurden und welche schützenswerten Pflanzen und Tiere hier ein Zuhause finden. Stets aktuell werde auch auf Veranstaltungen und Exkursionen hingewiesen, so Fleischmann.

„Der Naturraum ‚Messeler Hügelland’ besitzt einen erstaunlichen Anteil an seltenen und geschützten Lebensräumen samt ihren daran gebundenen Tier- und Pflanzenarten. In den Bachauen des Messeler Hügellandes stocken verbreitet Erlen-Eschen-Weichholzauenwälder. Darüber hinaus kommen auch bedeutende Pfeifengraswiesen und Flachmoore vor. Wichtige Arten – wie Gelbbauchunke, Moorfrosch, Heidelerche und Ziegenmelker, Lungenenzian und Schwertlilie - sollen durch gezielte Maßnahmen unterstützt werden“, sagt Umweltdezernentin, Stadträtin Brigitte Lindscheid. Darmstadt habe einen großen Flächenanteil am Projektgebiet. Institutionen wie das Forstamt, das Bioversum Kranichstein, das Umweltamt sowie einige Naturschutzverbände unterstützten das Projekt. „Wichtig ist uns vor allem auch der Bildungsauftrag: die Bevölkerung soll das Gebiet kennen lernen, die Bedeutung des Naturraums erkennen und sich dem Schutz des Gebietes anschließen“, so die Darmstädter Umweltdezernentin.

Das Messeler Hügelland umfasst mit dem „Kranichsteiner Wald mit Hegbachaue, Mörsbacher Grund und Silzwiese“, „Neuwiese und Wald nordöstlich von Messel“ und den „Sandmagerrasen am Spießfeld westlich Dieburg“ drei nach der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie der Europäischen Union ausgewiesene Gebiete und neun Naturschutzgebiete. Eichen- und Buchenmischwälder mit wertvollen Altholzbeständen, Feuchtwälder, Waldwiesen, kleinräumige Niedermoore und Flugsanddünen liegen hier mosaikartig beieinander und beheimaten unterschiedlichste Pflanzen- und Tierarten. In Zusammenarbeit mit den zuständigen Naturschutzbehörden und den Forstämtern wurden neue Feuchtbiotope für Amphibien angelegt und Gewässerabschnitte renaturiert. Alte Eichen wurden freigeschnitten, kontinuierlich ortsfremde Gehölze entfernt und Maßnahmen zum Erhalt der wertvollen Wiesenlebensräume umgesetzt. Umweltbildungsangebote sind ein weiterer wichtiger Schwerpunkt des Projektes. Eine enge Zusammenarbeit ist dabei neben anderen mit der Waldschule in Groß-Zimmern und mit dem Bioversum in Kranichstein vorgesehen. Unter dem Motto „Nur was wir kennen und verstehen, können wir auch schützen“, sind Aktionen und Maßnahmen für Kinder und Jugendliche geplant, die ab sofort auf www.messeler-huegelland.de angekündigt werden.

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