Presse-Archiv 2011

Landrat Schellhaas: „Es geht jetzt um individuelle Lösungen!“

Breitbandversorgung kann bis 2012 sichergestellt sein

14.03.2011

Darmstadt-Dieburg – Es ist ein großes Thema in den Städten und Gemeinden des Landkreises und es ist ein komplexes Feld: Die flächendeckende Breitbandversorgung. „Große Datenmengen in hoher Geschwindigkeit versenden und empfangen zu können, ist ein Standard, den ein starker Wirtschafts- und Familienstandort braucht“, ist Landrat Klaus Peter Schellhaas überzeugt: „Breitbandversorgung ist Daseinsvorsorge – und Chefsache im Landkreis Darmstadt-Dieburg.“

Viel haben der Landrat, die Wirtschaftsförderung des Landkreises und eine Arbeitsgruppe der Bürgermeister in den vergangenen Monaten getan, um das schnelle Internet auf  Touren zu bringen. Gespräche wurden geführt, Pläne gemacht, Bestandserhebungen vorgenommen, Statusmeldungen erarbeitet, Bewertungen getroffen. An der Seite des Landkreises steht dabei Arne Börnsen, ein kompetenter Berater und Türöffner. Der ehemalige Vize-Präsident der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post und frühere Bundestagsabgeordnete weiß, wovon er spricht und verfügt über eine ganze Reihe von wichtigen Drähten zu relevanten Netzbetreibern.

Börnsen wird in den kommenden Wochen und Monaten eine Vielzahl von Gesprächen in den Rathäusern der Landkreiskommunen führen und dort die vom Landkreis vorgenommenen Bestandserhebungen aus- und bewerten. Denn, so Landrat Schellhaas, „für alle 23 Städte und Gemeinden wurde das umfangreiche Datenmaterial ausgewertet, gibt es inzwischen  Ausbauplanungen."

Doch bei der Auswertung wurde bestätigt, was der Landrat lange schon vermutete: „Da liegt in der einen oder anderen Landkreiskommune mehr im Boden, als selbst vor Ort angenommen wurde, wir haben einen bunten Flickenteppich im Landkreis und den gilt es jetzt, zu verknüpfen.“

Das landrätliche Zauberwort heißt Lückenschluss – und der kann aus Sicht des Landrats erreichbar sein – und zwar bis zum Jahr 2012, wie auch Breitband-Experte Börnsen bestätigt – wenn alles glatt läuft und alle Beteiligten an einem Strang ziehen: Netzbetreiber, Landkreis und Kommunen.

Anders als im benachbarten Odenwaldkreis ist es im Kreis Darmstadt-Dieburg nicht nötig, ein neues, eigenes Netz aufzubauen. Für den Landrat rückt nach der kleinteiligen Erhebung in allen Stadt- und Ortsteilen des Landkreises ein Modellversuch in den Blickpunkt: „Wir wollen hier austesten, welche Möglichkeiten das jüngst in Berlin beschlossene Telekommunikationsgesetz für Möglichkeiten bietet: Die Akteure auf dem Betreibermarkt arbeiten bislang nebeneinander  her, das führt zu unbefriedigenden lokalen Verhältnissen“, erklärt Landrat Schellhaas und hat ein Beispiel parat: So fänden sich Straßen im Kreis, wo es Leerrohre von gleich drei Anbietern gäbe – „diese Nuss muss zu knacken sein“, so der Landrat, dem gleichwohl klar ist: „Eine Patentlösung gibt es nicht, ein Modell gibt es nicht und  eine Schablone gibt es auch nicht – es geht jetzt um individuelle Lösungen.“

Und mit Blick auf die Finanzierungsfrage komme dem Landkreis zu Gute, dass auch der Regierungspräsident anerkannt hat, dass eine optimierte Breitbandversorgung als Daseinsvorsorge gilt.

Landrat Schellhaas beruhigt: „Die Breitbandversorgung wird mit öffentlichen Finanzmitteln unterstützt – wir liegen aber mit unseren Kalkulationen nach den jetzt vorliegenden Bestandserhebungen ganz deutlich unter den einst genannten 50 Millionen Euro.“

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