Presse-Archiv 2011

Landkreis beteiligt sich an Aktionstag in Südhessen

Kontrolle von Kleintransportern zeigt Wirkung

12.05.2011

Gefahrgut der Klasse drei trägt ein rotes Etikett mit schwarzer Flamme.

Formulare werden ausgefüllt.

Persönliche Gegenstände.

Pakete auf dem Weg zu ihren Adressaten.

Kontraolleure in Aktion.

Darmstadt-Dieburg – Für einen Morgen im Mai ist es recht eisig als sich Mitarbeiter der Abteilung Brand- und Katastrophenschutz, des Landkreises, vom Regierungspräsidium Darmstadt, vom Ordnungsamt der Stadt Weiterstadt, von der Polizei und vom Zoll auf dem Parkplatz eines großen Unternehmens an der Weiterstädter Riedbahn treffen. Kleintransporter der „Sprinterklasse“ und LKWs bis 7,5 Tonnen sollen kontrolliert werden. Bis auf die Kollegen der Polizei tragen alle Jacken in leuchtendem gelb oder orange. Ein Polizist nimmt die Kelle und winkt um kurz nach halb acht den ersten Transporter von der reichlich befahrenen Straße auf den Parkplatz.

Kontrollstellenleiter ist Roland Gassmann, er arbeitet beim Landkreis als Fachmann für Gefahrgutkontrollen. „Dieser Aktionstag ist für uns eine gute Gelegenheit, den sachgemäßen Transport von gefährlichen Gütern zu überprüfen“, berichtet Gassmann. Die Polizei kontrolliert, ob die Fahrzeuge verkehrstauglich sind und ob Lenk- und Ruhezeiten eingehalten werden, die Kollegen vom Zoll kümmern sich um das Thema Schwarzarbeit und illegaler Aufenthalt. Dass Weiterstadt als Einsatzort gewählt wurde erklärt Gassmann damit, dass in der Nähe des Flughafens und in dem größeren Industriegebiet zahlreiche Transporter unterwegs sind. Außerdem biete der große Parkplatz auch die Fläche, um solch eine Aktion durchzuführen.

Nach und nach fahren die kleinen und größeren Transporter auf den Platz. Die Kfz-Papiere, Führerscheine und Ladelisten werden vorgezeigt und Transportgut untersucht. Gefahrgut ist nicht immer an Bord. Ein LKW hat außer Farben ein kleineres „Fass“ mit dem roten Etikett mit schwarzer Flamme dabei. „Gefährliches Gut der Klasse 3“, erkennt Roland Gassmann. Das Fass ist nicht genug gesichert. Es könnte beim Bremsen oder Anfahren umfallen. Der Fahrer muss korrigieren. Geprüft wird auch das Beförderungspapier, ob ein Feuerlöscher im Wagen ist, ob dieser verplombt und nicht abgelaufen ist. Bei einem anderen LKW war ein Teil des Ladeguts zu wackelig geladen. Mit Spanngurten musste auch hier nachgebessert werden. Dann ist ein weißer Kleintransporter dran, damit sind drei Männer in Malerkleidung unterwegs. Auf der Ladefläche liegen Werkzeug, Eimer und Bodenbeläge. Einer der drei Männer ist Marokkaner und hat keine Aufenthalts-, geschweige denn eine Arbeitsgenehmigung dabei. Vorläufig muss er festgenommen werden, damit in einer Vernehmung Identität und Status geklärt werden können. Dann rollt ein weiterer Kleintransporter auf den Parkplatz. Der junge Mann hat nichts geladen, weil er für seinen Chef Sachen abholen soll. In der Eile hat er sämtliche Papiere vergessen. Da die Firma nicht weit vom Kontrollpunkt entfernt ist, darf er Führerschein und Fahrzeugschein holen. Ein anderes Fahrzeug musste komplett aus dem Verkehr gezogen werden. Es war nur mit roten Nummernschildern versehen und die Fahrzeugdokumente haben nicht mit dem Fahrzeug überein gestimmt, das außerdem keinen TÜV hatte.

Ingesamt kontrollierte das Team an dem Donnerstagvormittag 21 Fahrzeuge. „Bei 18 davon gab es Beanstandungen“, resümiert Gassmann. Bei sechs war eine Verwarnung vor Ort ausreichend und 13 Bußgeldverfahren werden eingeleitet. Drei Mal waren technische Mängel am Fahrzeug entdeckt, sieben Mal war gegen die Ladungssicherheit verstoßen worden. „Bei zwei Transportern müssen wir ein Bußgeld gemäß dem Gefahrgutbeförderungsgesetz verhängen, weil Gefahrgut nicht nach Vorschrift gesichert war“, so Gassmann. Gegen so genannte „Sozialvorschriften“, wie etwa das Einhalten von Lenk- und Ruhezeiten wurde in sechs Fällen verstoßen.

„Der Aktionstag hat sich gelohnt“ so das Fazit von Kontrollstellenleiter Roland Gassmann. Die Fahrer der Fahrzeuge seien sehr kooperativ gewesen „nur in einem Fall musste ein Polizist etwas lauter werden“, berichtet Gassmann. Ansonsten sei die Arbeit der Kontrolleure weitgehend auf Verständnis gestoßen. „Wir sind mit den Leuten ins Gespräch gekommen und konnten dem einen oder anderen noch wichtige Hinweise mit auf den Weg geben. Außerdem ist es uns mit der konzertierten Aktion gelungen, dafür zu sensibilisieren, dass Rechtsverstöße keine Bagatellen sind“, so Roland Gassmann.

Der Aktionstag zur Kontrolle von Kleintransportern fand auf Initiative des Regierungspräsidiums Darmstadt im südhessischen Raum rund um den Flughafen, statt.

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