Presse-Archiv 2013
Landkreis und Gebietsagrarausschuss geben Tipps
Vorsicht und Rücksicht auf Wegen und Feldern
11.07.2013
Darmstadt-Dieburg – Landwirtschaftliche Wege und Flächen eignen sich hervorragend zum Joggen, Radfahren, Reiten oder für einen Spaziergang und locken damit gerade in der wärmeren Jahreszeit mehr Menschen an, die sich in der Natur erholen wollen. Hauptsächlich jedoch sind Feldwege dazu da, dass Äcker erreicht und bewirtschaftet werden können, auf denen Lebensmittel, Futtermittel, Arzneipflanzen oder nachwachsende Rohstoffe erzeugt werden.
Damit es nicht zu Konflikten und Missverständnissen kommt, appellieren die Abteilung für Landwirtschaft des Landkreises und der Gebietsagrarausschuss an Erholungsuchende, mit Rücksicht und Vorsicht ihren Freizeitaktivitäten nachzugehen. „Auch an Sonn- und Feiertagen müssen Landwirte, je nach Wetterlage, mit großen Traktoren oder Erntemaschinen auf ihre Felder fahren. Nicht selten stehen sie dabei unter Zeitdruck“, sagt Walter Schütz, Mitglied im Gebietsagrarausschuss. Wer zu Fuß auf Wirtschaftswegen unterwegs sei, solle unbedingt auch beim Ausweichen achtsam sein, denn nicht selten gebe es Rinnen oder Gräben zwischen Weg und Feld. Ausdrücklich weist Schütz darauf hin, dass Felder zwischen der Aussaat und der Ernte nicht betreten werden dürfen. „Wenn die Pflanzen noch klein sind, sehen manche Getreideäcker aus wie Wiesen. Betreten Personen die Flächen, kommt es nicht selten zu Schäden und geringeren Erträgen bei der Ernte“, sagt der Landwirt. Auch Hundehalter sollten ihre Tiere nicht auf die Felder lassen. „Hunde buddeln gern Löcher. Das kann Schädigungen bei Pflanzenbestand und landwirtschaftlichen Maschinen verursachen. Auch für Niederwild und bodenbrütende Vögel stellen Hunde eine Bedrohung dar“, so Walter Schütz. Nicht zu unterschätzen sei außerdem, dass durch Hundekot Nahrungs- und Futtermittel verschmutzt, was durch die Nahrungskette zu Infektionen bei Mensch und Tier führen kann.
Peter Zimmer, Hauptabteilungsleiter ländlicher Raum beim Landkreis, zeigt die Gefahren auf, die etwa durch alte Schnüre vom Drachensteigenlassen oder durch nachlässig weggeworfenen Abfall entstehen. „Schnüre und anderer Plastikmüll belasten die Landschaft, können sich in den Maschinen verheddern und dadurch Schäden und Kosten verursachen. An Glas, Blech und anderen Abfällen verletzen sich immer wieder Tiere, die auf Feldern heimisch sind. Im schlimmsten Fall fressen sie Müll und vergiften sich“, weiß Zimmer. Die Landwirtschaftsexperten Zimmer und Schütz betonen auch, dass Feldfrüchte kein Allgemeingut sind. „Selbst wenn Kartoffeln, Karotten und Rüben noch so verlockend aussehen, dürfen sie nicht einfach mitgenommen werden. Sie gehören den Landwirten, die vom Verkauf ihrer Produkte leben“.
Peter Zimmer und Walter Schütz sind sich einig darin, dass jeder ein Recht auf Erholung in freier Natur hat, sehen aber auch die Pflicht, Landschaften pfleglich zu behandeln. Sie sind überzeugt davon, dass durch das persönliche Gespräch zwischen Landwirten und Freizeit-Aktiven mehr Verständnis für einander entstehen kann: „Die örtlichen Landwirte zeigen Interessierten gern, wie sie arbeiten, was auf ihren Feldern wächst und wie Wege und Agrarflächen geschützt werden sollten“. Ein Anruf bei einem Landwirt in der Nähe reicht oft schon aus, um sich für eine Besichtigung zu verabreden.