Presse-Archiv 2013

Preisverleihung am 1. November in Ober-Ramstadt

Lichtenberg-Preis für Kurt Wilhelm Hofmann

16.10.2013

Darmstadt-Dieburg – Der Georg-Christoph-Lichtenberg-Preis für Bildende Kunst geht in diesem Jahr an Kurt Wilhelm Hofmann aus Darmstadt. Das hat Landrat Klaus Peter Schellhaas, Kulturdezernent des Kreises, jetzt nach der Empfehlung der Jury und dem Beschluss im Kreisausschuss mitgeteilt. Begründet wird die Entscheidung für Hofmann damit, dass „der als Zeichner und Druckgraphiker, dank seiner expressiven und zugleich sensiblen Handschrift, einem Motivfundus meist alltäglicher, bescheidener Dinge eine Aura von existenzieller Rätselhaftigkeit abzugewinnen versteht“.

Überreichen wird Landrat Klaus Peter Schellhaas den mit  10.000 Euro dotierten Lichtenberg-Preis am 1. November (Freitag) um 19 Uhr in der Georg-Christoph-Lichtenberg-Schule in Ober-Ramstadt.

Ober-Ramstadt ist der Geburtsort des Physikers, Astronomen, Mathematikers und Schriftstellers Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799).
Die Auszeichnung gibt es seit 1979 für Bildende Kunst, seit 1987 für Literatur. Sie wird alle zwei Jahre vergeben, jeweils im Wechsel. Die Preisträger sollen in der südhessischen Region leben oder einen Bezug zu ihr haben.

 

Der Preisträger:

Mit Kurt Wilhelm Hofmann (Jahrgang 1950) gibt es in diesem Jahr wieder einmal einen Träger des Georg-Christoph-Lichtenberg-Preises, der sich weitgehend den graphischen Techniken verschrieben hat. Seit seinem Studium an der Frankfurter Städel-Schule 1975-1980 (Meisterschüler bei Prof. Johann Georg Geyger) pflegt er Radierung, Holzschnitt und Prägedruck. In den achtziger Jahren wandte er sich vorübergehend einer Ölmalerei in pastig aufgetragenen Farben zu. Seither jedoch steht die Zeichnung im Zentrum seines Schaffens:

Zeichnung, teilweise in großen Formaten ausgeführt mit Bleistiften von dunkel-weichem Strich, was ausgesprochen „malerische“ Wirkungen ergibt, reich an subtilen Graustufen.

Seine in ausgiebigen Serien verfolgten Motive sind Fische unterschiedlichster Spezies, ein ihm vertrautes Naturobjekt also - seit langem betreibt der Künstler den Angelsport und die Jagd -, dem Zeichnungen industriell produzierten Köder in ihrer bizarren Künstlichkeit gegenüber gestellt sind. Beides ist gut wieder erkennbar, jedoch nicht in peniblem Naturalismus wiedergegeben, sondern, Hofmanns expressivem Temperament folgend, in variierenden Stufen der Gegenstandsverwischung und –auflösung. Vom Bundstift hinzugefügte Akzente Farbe steigern das sinnliche Reizvolle und zugleich Morbide des Themas. Kurt Wilhelm Hofmanns Lebensmotto „Memento mori – Gedenke, dass du sterblich bist“ regiert auch die sonstigen Serien, die mit Vogelnestern, Geweihen, Kämmen, Schädeln, alpinen Gebirgsszenerien motivisch gespannt sind vom Kleinsten, Bescheidenen bis zum Größten, Erhabenen.

Kurt Wilhelm Hofmann lebt und arbeitet in Darmstadt.

 

Die Jury:

Martin Konietschke (Georg-Christoph-Lichtenberg-Preisträger 2009 aus Dieburg), Marie-Luise Frey (Künstlerin, Leiterin der Paramentenwerkstatt am Elisabethenstift Darmstadt), Dr. Roland Held (Kunsthistoriker), Claus Netuschil (Galerist aus Darmstadt), Gerd Winter (Georg-Christoph-Lichtenberg-Preisträger 1994 aus Roßdorf), Christine Lattemann (Galeristin in Mühltal), Sue Henon (Künstlerin, Kunstschule Atelier Henon in Dieburg) sowie die Kreistagsabgeordneten Dagmar Wucherpfennig (Kreistagsvorsitzende), Frank Klock, Prof. Dr. Friedrich Battenberg, Klaus-Jürgen Hoffie, Norbert Rücker und Walter Busch-Hübenbecker. Vorsitzender der Jury ist Landrat Klaus Peter Schellhaas.

 

 

 

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