Presse-Archiv 2016
Sozialdezernentin Barbara Akdeniz und Landrat Klaus Peter Schellhaas: „Menschen mit Behinderungen einen leichteren Zugang bei der Suche von geeigneten Hilfsangeboten ermöglichen“
Wissenschaftsstadt Darmstadt und Landkreis Darmstadt-Dieburg geben Gewaltschutzbroschüre in leichter Sprache heraus
06.12.2016
Darmstadt-Dieburg / Darmstadt – Um Menschen mit Behinderung einen verständlicheren Zugang zu möglichen Hilfsangeboten bei Fällen häuslicher und sexualisierter Gewalt zu ermöglichen, haben die Wissenschaftsstadt Darmstadt und der Landkreis Darmstadt-Dieburg aktuell eine Gewaltschutzbroschüre in „Leichter Sprache“ herausgegeben. Entwickelt wurde die neue Broschüre vom „Netzwerk Gewaltschutz – Prävention und Schutz gegen häusliche und sexualisierte Gewalt an Frauen, Mädchen und Jungen in der Wissenschaftsstadt Darmstadt und dem Landkreis Darmstadt-Dieburg“.
Die Darmstädter Frauendezernentin Barbara Akdeniz und der Landrat des Landkreises-Darmstadt-Dieburg, Klaus Peter Schellhaas, erläutern als Auftraggeber des Netzwerks die Beweggründe für die Zusammenstellung: „Die neue Broschüre erfüllt die Verpflichtungen der UN-Behindertenrechtskonvention, geeignete Formen von Hilfe und Unterstützung für Menschen mit Behinderungen, ihre Familien und Betreuungspersonen zu gewährleisten. Diese wichtige Hilfe schließt die Bereitstellung von Information und Aufklärung darüber ein, wie Fälle von Gewalt und Missbrauch verhindert, erkannt und angezeigt werden können. Somit bekräftigen wir, dass häusliche oder sexualisierte Gewalt bei uns „Null Toleranz“ erfahren. Frauen und Mädchen mit Behinderung sind häufiger von sexualisierter, körperlicher und psychischer Gewalt betroffen als nicht behinderte Frauen und Mädchen. Das ergab im Jahr 2012 die Studie „Lebenssituation und Belastungen von Frauen mit Behinderungen und Beeinträchtigungen“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Häufig jedoch haben Menschen mit Behinderungen Probleme beim Verstehen konventionell formulierter Hilfsangebote. Diese Verständnisschwierigkeiten bilden dann eine zusätzliche Schwelle für die Hilfesuchenden. Dieser Problematik begegnen wir nun mit der Herausgabe einer Broschüre in leichter Sprache, damit mehr von Gewalt betroffenen Menschen auch gezielt die richtigen Hilfsangebote finden können.“
Edda Feess, Leiterin des Frauenbüros der Wissenschaftsstadt und Monika Abendschein, Leiterin des Büros für Chancengleichheit im Landkreis Darmstadt-Dieburg, sind die Geschäftsführerinnen des Netzwerkes und ergänzen: „Wir wollen, dass diese besonders verletzliche Zielgruppe der Frauen und Mädchen mit Behinderung sich durch Informationen in „Leichter Sprache“ möglichst eigenständig an helfende Stellen wenden kann. Auch die Beratungseinrichtungen im Netzwerk Gewaltschutz haben ihr Angebot an den Bedarf von Menschen mit Behinderung angepasst, etwa durch Weiterbildungen in „Leichter Sprache“ für die Beratungsgespräche oder barrierefreie Zugänge in die Beratungsräume.“
Broschüren sind im Bürgerinformationszentrum Darmstadt und im Kreishaus Darmstadt Kranichstein erhältlich. Eine Bestellung ist auch unter: frauenbuero@darmstadt.de oder chancengleichheit@ladadi.de möglich. Informationen zum Netzwerk Gewaltschutz gibt es unter: www.frauenbuero.darmstadt.de oder www.ladadi.de/chancengleichheit.