Presse-Archiv 2019

Feldhamster-Nachzuchten mit neuem Zuhause

28.12.2020

Darmstadt-Dieburg – Der Opel-Zoo und der Zoo Frankfurt führen Nachzuchten der vom Aussterben bedrohten Feldhamster durch. Einige dieser nachgezüchteten Feldhamster fanden nun ein neues Zuhause, auf landwirtschaftlichen Flächen zwischen Crumstadt und Eschollbrücken. Dies ist eines der letzten natürlichen Vorkommen des Feldhamsters in Südhessen. Örtliche Landwirtschaftsbetriebe beteiligen sich bei diesem Projekt, das Teil des Feldflurprojektes Rheinauen bei Trebur ist. Sie stellen besonders feldhamsterfreundlich vorbereitete Flächen als Lebensraum zur Verfügung, die auch als „Hamsterhotel“ bezeichnet werden.

Im Jahr 2020 waren dies im Projektraum bei Eschollbrücken und Crumstadt zusammen über 15 ha Fläche. Neben der Unterstützung der Feldhamster ist es für die teilnehmenden Landwirtschaftsbetriebe auch eine Möglichkeit, sich durch Artenschutz eine alternative Einkommensquelle, neben der Erzeugung klassischer Feldfrüchte zu eröffnen. Das Land Hessen fördert dieses Projekt sowohl durch die „Förderung der Leitarten der Feldflur“ als auch dem „Hessischem Programm für Agrarumwelt- und Landschaftspflege-Maßnahmen“ (HALM), um dem Rückgang von Arten in landwirtschaftlich genutzten Gebieten entgegenwirken. 

Federführend wird das Projekt durch das Fachgebiet Landschaftspflege des Landkreises Darmstadt-Dieburg zusammen mit dem Regierungspräsidium Darmstadt als Kooperationspartner betreut.

Hamsterhotel mit Komfort

Erste Nachkontrollen zeigen bereits, dass sich die Feldhamster in der neuen Heimat eingelebt haben und sich bereits der erste Nachwuchs eingestellt hat. Im Winter befinden sich die Feldhamster jetzt in ihren tiefgelegenen Bauen im Winterschlaf. Für das Frühjahr sind die Flächen für die Feldhamster bereits vorbereitet, so dass ihnen nach dem Winterschlaf bereits ausreichend Nahrung und Deckung vor Feinden zur Verfügung zu stehen. 

Auch LaDaDi Umwelt-Dezernent Robert Ahrnt zeigt sich begeistert vom Projekt: „Das rasante weltweite Artensterben kann nur auf lokaler Ebene aufgehalten werden. Allen Projektbeteiligten gebührt daher höchster Dank für die gemeinsamen Anstrengungen. Ihrem behutsamen Eingreifen ist es zu verdanken, dass diese streng geschützte Art nun wieder in ihrem natürlichen Lebensraum anzutreffen ist.“ 

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