Aktuelle Nachrichten aus Darmstadt-Dieburg

Regionalentscheid „Unser Dorf hat Zukunft“

Semd, Raibach, Pfungstadt-Hahn und Fischbachtal werben für sich

21.06.2024

Erster Kreisbeigeordneter und stellvertretender Landrat Lutz Köhler am Wachtelhühnerstall im Gemüsegärtchen in Niedernhausen. Foto: Dorte Meyer-Marquart

Darmstadt-Dieburg. Viel bürgerschaftliches Engagement gab es am Mittwoch und Donnerstag zu sehen, als sich die beiden Groß-Umstädter Stadtteile Semd und Raibach, der Pfungstädter Stadtteil Hahn sowie alle sechs Ortsteile der Gemeinde Fischbachtal gemeinschaftlich beim Regionalentscheid des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ der Jury präsentierten. Unterstützt von der Dorf- und Regionalentwicklung des Landkreises hatten sich die Dörfer auf die Vorstellung der Ideen und Projekte zu den drei Schwerpunktthemen, soziale, kulturelle und sportliche Aktivitäten, Wirtschaft und Infrastruktur sowie Baukultur, Natur und Umwelt vorbereitet. Von den Ergebnissen zeigte sich der Erste Kreisbeigeordnete und stellvertretende Landrat Lutz Köhler begeistert: „Es waren viele tolle Ideen dabei, die von der großen Verbundenheit der Menschen mit ihrem Heimatort zeugen. Eigentlich hätten alle den Sieg verdient.“

Die Konkurrenz ist allerdings groß: Aus Südhessen – neben Orten aus Darmstadt-Dieburg treten auch welche aus den Kreisen Bergstraße und Odenwald bei diesem Regionalentscheid an – gibt es insgesamt zehn Bewerber. Hessenweit sind es 85 Ortschaften, die es zum Landes- oder Bundeswettbewerb schaffen wollen.

In Fischbachtal, wo auch Lutz Köhler zum Auftakt der Ortsbegehungen in Darmstadt-Dieburg war, wurde die Jury mit dem Bürgerbus durch alle sechs Ortsteile gefahren. 20 ehrenamtliche Fahrer bringen die Menschen zum Arzt oder zum Einkaufen. Organisiert werden die Fahrten auch ehrenamtlich. Unter anderem erfuhren Lutz Köhler und die Jury vom Fischbachtaler Netz für Senioren, das Veranstaltungen mit Kaffee und Kuchen anbietet. Beim Halt in Billings wurde auf die Schilder hingewiesen, die an die Namen der Häuser erinnern. Die stammen von den ehemaligen Bewohnern und wurden von einer Gruppe Ehrenamtlicher recherchiert. In Niedernhausen stoppte der Bus am Gemüsegärtchen, das von zwei Schwestern betrieben wird und den Gemüseladen im Ort ersetzt. Der Pfad der Vielfalt wurde vom Verein „Fischbachtal kreativ“ gemeinsam mit dem Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald erstellt und zeigt die Biodiversität rund um den Ort. Und „Fischbachtal aktiv“ ist inzwischen in der Region bekannt.

In Hahn gibt es mehr als die Kerb, die aber auch von den Vereinen wiederbelebt wurde. Auch die Neuausrichtung des Weihnachtsmarkts auf dem Dorfplatz zählen zu den wichtigsten Errungenschaften des Pfungstädter Stadtteils, in dem auch der SV Hahn einen Weg für Schulkinder zur Sporthalle angelegt hat. Einige der Fachwerkhäuser – das älteste wurde zu Beginn des 17. Jahrhunderts errichtet – wurden durch ihre Besitzer restauriert und leerstehende Häuser sollen durch Kommunikation im Ort vermittelt werden.

Ähnliches gibt es in Semd, wo der Ortsbeirat Grundstückseigentümer angeschrieben hat, um Baulücken zu schließen. Der neue Verein „Semmer Dorfleben“ sorgt für Angebote im Dorf und das „K-Team“ organisiert mittlerweile die Kerb. Der Verein Heimatgeschichte bietet ebenfalls Veranstaltungen zur Ortsgeschichte an und im evangelischen Gemeindehaus gibt es seit Corona soziale Angebote – unter anderem an Weihnachten „Gemeinsam gegen einsam“.

In Raibach gibt es mit „Raibach aktiv“ eine Gruppe, die durch den Ortsbeirat per WhatsApp gesteuert wird und Bürgerhilfe bietet, etwa beim Einkaufen. Mit dem „Löwenhöfchen“ gibt es eine private Initiative, die kulturelle Veranstaltungen anbietet und die „Dorf Arbeitsgemeinschaft Raibach“, die 2022 aus der Dorf AG hervorgegangen ist. Die Dorf AG war nach der ersten Teilnahme an „Unser Dorf hat Zukunft“ entstanden und hatte verschiedene Projekte fürs Dorfleben umgesetzt. Im Groß-Umstädter Stadtteil gibt es nicht nur den „Kuckucksweg“, sondern auch eine „Erlebnisobstwiese“.

„Das wird eine schwere Entscheidung für die Jury“, sagt Erster Kreisbeigeordneter und stellvertretender Landrat Lutz Köhler. „Ich drücke allen Teilnehmern die Daumen und hoffe, dass Darmstadt-Dieburg auch beim Landeswettbewerb vertreten sein wird.“ Der wird im Sommer 2025 sein. Der Bundeswettbewerb dann 2026. 

tb

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