Presse-Archiv 2022
Landesweite Bio-Tage mit Stationen auch in Babenhausen, Klein-Umstadt und Hoxhohl
Wenn Bio Verbindungen schafft
05.10.2022
Darmstadt-Dieburg. Bei den Hessischen Biotagen machen wir auf jeden Fall mit!“, war für Kirsten Kummetat-Rottstedt gleich klar. Wie ihr Hof Kurogehnen bewirtschaftet wird und was der Gemüsegarten in Babenhausen das ganze Jahr über hergibt, zeigte sie auf ganz eindrucksvolle Art und Weise. Sie begann ihre Führung mit zwei Kisten Samentüten. „Das ist mein ganzer Garten“ – begann sie ihre Führung und zeigte den Besucherinnen und Besuchern, wie man sein komplettes Saatgut aus dem eigenen Garten „rück“-gewinnt. Insgesamt gedeihen 1200 Quadratmeter Gemüse, Früchte und bienenfreundliche Blumen auf dem Hof. Alles geschieht in Handarbeit und nach ökologischen Kriterien.
Bio-regionale Wanderer trotzen dem Regen
Eine Wandergruppe fand sich zusammen um auf dem bioregionalen Pfad „Bio verbindet“ durch den Odenwaldkreis zu laufen. Trotz Regen wurde die lang geplante Wanderung durchgeführt und war ein voller Erfolg. Schließlich kennt auch die Landwirtschaft keine Schlechtwettertage und die Erzeuger sind jeden Tag, so auch an diesem Sonntag, auf den Beinen. Jede Etappe war auf dieser ausgedehnten Führung von Hof zu Hof ein Ereignis. Gastfreundschaft, leckere regionale (Bio-)Produkte und jede Menge Information gab es gratis für die Wanderer.
Die Kooperative einer Streuobstanlage als Etappenstart
Bio-Bratwurst im Rinderstall
Gestärkt mit Honigbrot und Streuobst-Apfelsaft ging es für die Gruppe mittags Richtung Gumpen. Hier hatte der Hardthof den Grill für die Wanderer angeworfen. Bei Bio-Bratwurst und einer reichhaltigen Wurst-und Käseplatte, alles vom Hof und natürlich in Bio-Qualität, ließ man sich an der gedeckten Tafel im offenen Rinderstall nieder. Gerd Arras, unterstützt von seiner Frau Nicole Denk, gab Einblicke in die Hofgeschichte und erzählte vom Entschluss, den Betrieb 2016 auf Bio umzustellen. „Das habe ich bis heute nicht bereut“, so sein Fazit.
Regionale Wertschöpfung zum Probieren
Zur letzten Etappe ging es durch Wiesen, Hügel und Täler Richtung Keilvelterhof in Unter-Ostern. Der ist zwar kein landwirtschaftlicher Betrieb mehr, aber heute Museumshof mit angeschlossenem Hofcafé. Heute ist er als Ausflugsziel sehr beliebt. Dass Bio nicht nur auf der Wanderroute Verbindungen schafft, sondern auch von Erzeuger zu Gastronom eine Verbindung da ist, sah man im Keilvelter Eiscafé ganz deutlich: Auch hier schwirren die Bienenvölker von Jürgen Helebrant, auch hier gibt es den guten Biolandhonig zum Mintnehmen zu erwerben.
Ein bunter Strauß von Veranstaltungen
Hoffeste wie auf dem Hof Schierenbeck in Grasellenbach machten die zehn Tage ereignisreich. Die vielen Besucher liefen mit Bio-Landwirt Wolfgang Schierenbeck zu den Wasserbüffeln und Galloways, um zu streicheln und zu erfahren, wie die Tiere im Biolandbau gehalten werden. Ein weiteres Hoffest auch in Klein-Umstadt auf dem Heichelberghof, wo man ganz auf Kinder eingestellt war und abends dann auch mit Musik gefeiert wurde. Hier war gefühlt der ganze Ort zu Gast. Daneben gab es allerhand Hof- oder Betriebsführungen mit Odenwälder Bio-Ziegenkäse von der Weißen Hube in Momart oder auch Odenwälder Gemüse und Zierpflanzen der Gärtnerei Berger in Beerfelden. Der Gemüsegarten Hoxhohl war definitiv ein Publikumsmagnet, Vivian Glover konnte trotz Regens mehr als fünfzig Besucher über ihre solidarische Landwirtschaftsfläche führen. Alnatura als südhessischer Lebensmittelhändler öffnete die Tore des Campusgeländes zum Sehen und Schmecken. Komplettiert wurden die Veranstaltungen durch Online-Angebote zur Wissensvermittlung. Eine Möglichkeit, die Biotage auch von zuhause aus mitzuerleben.
Für das kommende Jahr können sich interessierte Menschen in Südhessen, aber natürlich auch die Höfe und Betriebe selbst bereits jetzt wieder den September als Veranstaltungsrahmen vormerken. Die nächsten Biotage 2023 werden rechtzeitig beworben und locken dann hoffentlich mit Sonne auch wieder mehr Menschen an.
Hintergrund
Die Ökomodell-Regionen sind Teil des hessischen Ökoaktionsplans. Sie vernetzten Landwirt*innen, Handel und Verbraucher*innen und engagieren sich in Zusammenarbeit mit regionalen Erzeuger*innen und Verarbeiter*innen für eine bessere Vermarktung von biologischen und regionalen Produkten sowie die Schärfung des Bewusstseins für regional erzeugte Lebensmittel beim Verbraucher. Ziel ist es, regionale Wertschöpfungsketten zu etablieren und die regionale Vermarktung zu fördern.