Presse-Archiv 2023

Kreisagentur für Beschäftigung zeigt sich erleichtert, doch in die Freude mischt sich Skepsis

Die U25-Reform ist vom Tisch

10.10.2023

Darmstadt-Dieburg. Der Landkreis Darmstadt-Dieburg begrüßt die Entscheidung die angekündigte Verlagerung der Zuständigkeit für die jungen Menschen unter 25 Jahren zur Bundesagentur für Arbeit (BA) zu kippen und die Zuständigkeit für die Betreuung von Arbeitssuchenden unter 25 Jahren bei den Jobcentern zu belassen. Monatelang protestierten Jobcenter, Ländervertreter, Verbände und Lokalpolitiker gegen die geplante Reform. Alle betroffenen Akteure sind froh, dass die Bundesebene die Kraft zum Umdenken gefunden hat.

Christel Sprößler begrüßt Entscheidung

„Die Entscheidung die U25-Reform fallen zu lassen ist eine richtige. Das ist eine gute Nachricht für die Betroffenen selbst und für die Jobcenter. Wir danken den Jobcentern, Ländern, Verbänden, den örtlichen Bundestagsmitgliedern und allen anderen Akteuren, die mit uns gegen diese Pläne protestiert haben. Unsere Argumente haben überzeugt,“ erklärt erleichtert die Sozial- und Jugenddezernentin Christel Sprößler.

Weiterbildung und berufliche Rehabilitation sollen verlagert werden

Doch bei aller Freude über die Abkehr von der U25-Reform gibt die Ankündigung, stattdessen die Themen Weiterbildung und berufliche Rehabilitation künftig zur BA zu verlagern, Anlass zur Skepsis. „Nach wie vor wird damit der Kern des Bürgergeldgesetzes berührt, berufliche Qualifizierung als Leitlinie einer Arbeitsmarktpolitik im SGB II zu definieren, die sich an der Arbeitskräftesicherung und Entwicklung von Fachkräften ausrichtet,“ erläutert Roman Gebhardt, Leiter der Kreisagentur für Beschäftigung (KfB).

KfB fordert frühzeitige Beteiligung 

Die Pläne sind derzeit noch vage formuliert und lassen viele Fragen offen. Indes erfolgt zu diesem Zeitpunkt die Forderung an das Bundesministerium für Arbeit, die Kommunikations- und Verfahrensfehler der letzten Monate nicht zu wiederholen. Ziel muss es aus Sicht des Landkreis Darmstadt-Dieburg sein, auf Augenhöhe mit den Fachleuten der (Kommunalen) Jobcenter Lösungen zu erarbeiten, die sich an den zentralen Zielsetzungen des Bundesministeriums messen lassen: Bestmögliche Integration der Arbeitssuchenden, durchdachter Einsatz der Finanzmittel und eine praxistaugliche Kooperation an den relevanten Schnittstellen.

mm

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